Martin Dulig (SPD), Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr im Freistaat Sachsen zum Votum der Bürgerinnen und Bürger in Großbritannien: „Es ist ein trauriger Tag für Europa und ich bedauere die Entscheidung für einen Austritt aus der Europäischen Union. Die negativen Folgen dieser Entscheidung müssen jetzt wohl vor allem die Briten tragen.“
Ein Rückfall in Nationalstaatlichkeit und eine Abkehr von Europa sei nun die falsche Schlussfolgerung aus dem Votum: „Wir müssen nun die demokratischen Strukturen der EU und die Rolle des Europäischen Parlamentes stärken und die Stärken und Chancen der Union wieder für alle Bürgerinnen und Bürger fühlbar und erlebbar machen. Meine Hoffnung ist, dass das Votum auch ein heilsamer Schock für die EU sein kann.“
„Welche konkreten Auswirkungen der Austritt Großbritanniens aus der EU für Sachsen hat, ist jetzt noch nicht absehbar. Das hat etwas mit den Vertragsverhandlungen zu tun, die sich jetzt durch den Austritt anschließen werden. Ich kann nur hoffen, dass es kaum negativen Folgen für die Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat und Großbritannien haben wird. Großbritannien ist einer unserer wichtigsten Handelspartner – liegt im Exportranking auf Platz 3. Und wir sollten alles dafür tun, dass das so bleibt und die guten Beziehungen unserer Wirtschaft mit Großbritannien aufrechterhalten werden können.“
Hintergrund: Sachsens Exporte nach Großbritannien sind in den vergangenen 5 Jahren, außer in 2013, stark gestiegen. Die Steigerungsraten bewegen sich dabei sogar im zweistelligen Bereich (2015: 14 Prozent). Betrug der Wert der exportierten Waren im Jahr 2011 noch 1.330,9 Millionen Euro, waren es 2015 bereits 2.171,6 Millionen Euro. Das ist ein Anstieg um 63 Prozent. Auch die Einfuhren sind in den letzten 5 Jahren um 21 Prozent angestiegen (von 2011: 579,1 Millionen Euro auf 699,6 Millionen Euro 2015). Damit belegt Großbritannien im Außenhandel Sachsens bei den Exporten nach China und den USA den 3. Platz – bei den Importen Platz 13.
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