Roboter sind komplexe Konstruktionen. Sämtliche Bauelemente müssen perfekt mit der Software in Einklang gebracht werden, damit diese hoch entwickelten Maschinen, die ihnen zugedachten Aufgaben fehlerfrei meistern können. Mitunter kommt es dabei auf kleinste Details an, um den bisherigen Entwicklungsstand weiter voranzubringen. Ausgewählte Innovationen präsentiert die Ausstellung des RoboCup vom 30. Juni bis zum 3. Juli 2016 auf dem Leipziger Messegelände.

Service-Roboter – Helfer für ein normales Leben

Sie können den Alltag von Menschen mit Behinderung deutlich erleichtern: Die Rede ist von Roboterarmen, die aufgrund ihrer leichten Bauweise und ihres großen Funktionsumfanges Aufgaben des täglichen Lebens mühelos bewältigen. Wie das aussehen kann, zeigt der Hersteller Kinova mit seinen beiden aktuellen Modellen Mico2 und Jaco2. Letztgenannter ist auch bei einer Live-Vorführung am Stand des Motorenspezialisten maxon motor im Rahmen des RoboCup zu erleben.  Mit beiden Fabrikaten gelingt es, die natürlichen Bewegungen des Arms beziehungsweise der Hand weitestgehend nachzuempfinden. Mit ihrem leichten Gewicht von etwas mehr als fünf Kilogramm können die Produkte unter anderem an einen Rollstuhl montiert werden, ohne dass dieser umkippt. Trotz geringer Größe und minimalem Gewicht ist die Leistungsfähigkeit der künstlichen Arme sehr hoch. Der Jaco2 kann beispielsweise eine maximale Nutzlast von 1,5 Kilogramm bei voller Ausdehnung, als auch 2,5 Kilogramm Nutzlast bei einer mittleren Ausdehnung handhaben. Dadurch sind das Heben und Öffnen von Getränkeflaschen oder auch feinmotorische Tätigkeiten wie das Kaffeeumrühren mit einem Löffel kein Problem mehr.

Damit diese Leistungsfähigkeit erreicht werden kann, sind speziell entwickelte Motoren mit hohen Drehzahlen notwendig. maxon motor präsentiert deshalb in Leipzig seine neu entwickelten bürstenlosen DC-Motoren, die aufgrund ihrer geringen Abmessung bei gleichzeitig hohem Leistungsgrad besonders für Anwendungen in der Robotik, in Prothesen und der Industrieautomation geeignet sind.

Frei konfigurierbare Roboterarme und humanoide Interaktion

Mindestens genauso vielfältig geht es am Stand der noDNA GmbH zu. Der Spezialist für Robotik-Hardware präsentiert neben verschiedenen Roboterarmen auch eine Robotik-Hand, welche aufgrund Ihres modularen und frei konfigurierbaren Aufbaus neue Maßstäbe setzt und sich damit an Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie an Robocup Teams wendet. Der Besuch des Unternehmens lohnt sich aber noch aus einem anderen Grund. Die noDNA ist Vertriebspartner des Naos von SoftBank Robotics für Österreich und Deutschland und bietet einstündige Workshops an, bei welchen man den Nao kennenlernen und die ersten Schritte in der Programmierung entdecken kann. Auch für den neuen Roboter Pepper von SoftBank Robotics ist die noDNA in allen Belangen der richtige lokale Ansprechpartner. Für junge Robotikfans bietet das Unternehmen zudem Workshops an, bei denen der erste kleine Roboter zusammengebaut und natürlich mit nach Hause genommen werden kann. Abgerundet wird das Angebot durch Beispiele für Robotikanwendungen in Schulen oder Zuhause im eigenen Kinderzimmer.

Roboter ermöglichen selbstbestimmtes Leben für Menschen mit eingeschränkter Mobilität

Unterstützung im Alltag bieten die Produkte, die Toyota in Leipzig zeigen wird. Unter der Überschrift Human Support Robot (HSR) arbeiten die Roboter nahezu selbstständig als Helfer, um beispielsweise behinderte Menschen im Alltag zu unterstützen. Dank großer Bewegungsfreiheit, einem flexiblen Greifarm und zahlreicher Sensoren können sich die Roboter frei im Raum bewegen, Gegenstände vom Fußboden aufheben und am gewünschten Ort wieder ablegen. Dadurch wird es behinderten und älteren Menschen leichter möglich sein, ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu führen.

Mehr Leistung in Industrie und Medizin dank Robotik

Doch nicht nur im Alltag verändern Roboter zunehmend unser Leben, auch in der Industrie setzen sie vollkommen neue Maßstäbe. In welcher Form dies geschieht, präsentiert Siemens im Rahmen des RoboCups. So wird unter anderem gezeigt, welche komplexen Bewegungsabläufe mechanische Systeme wie ein Delta Picker für die Verpackungsindustrie bereits beherrschen und wie Vorgänge wie der Fall einer Billardkugel technisch erfasst und verarbeitet werden. Auch in der Siemens-Medizintechnik findet sich mittlerweile Robotik. So können beispielsweise bereits heutzutage Patienten mit Hilfe einer roboterarm-gestützten Angiographieanlage therapiert werden. Das System kann man flexibel um den Patienten herum positionieren. Dadurch lassen sich innere Organe leichter als bisher von verschiedenen Seiten betrachten, wenn zum Beispiel Tumore oder Gefäßerkrankungen zu beurteilen sind. Dank der gestochen scharfen Bilder, die das System liefert, können Verengungen in Blutgefäßen besser behandelt werden. Durch die schnelle 3D-Rotation verkürzt sich der Zeitraum, in dem der Patient die Luft anhalten muss. Auf diese Weise wird die Therapie effektiver und komfortabler für alle Beteiligten.

Ausbildung für die Zukunft

In einem noch recht jungen aber dennoch schnell wachsenden Wirtschaftszweig wie der Robotik sind hochqualifizierte Fachkräfte in ausreichender Zahl noch keine Selbstverständlichkeit. Deshalb spielt auch das Thema Ausbildung eine wichtige Rolle während des RoboCup in Leipzig. Festo bringt daher den Messebesuchern den Ausbildungs- und Forschungsroboter Robotino mit. Durch seinen modularen Aufbau, die geringe Größe und die hohe Flexibilität in der Aufgabenbewältigung hat er sich bereits als effektives Lernsystem etabliert und ebnet somit vielfach dem Nachwuchs den Weg in die Robotik. In Workshops erhalten Besucher spielerisch Einblick in die Technologie der Mobilen Robotik. Die Workshops finden täglich (30. Juni bis 2. Juli, 11 und 14 Uhr sowie 3. Juli, 11 und 13 Uhr) statt, eine Anmeldung ist vorab auf der Website www.robocup2016.org notwendig.

Ein Roboter für Forschung und Ausbildung steht bei KUKA im Fokus. Am Stand des Augsburger Automatisierungsspezialisten erleben Besucher, wie der youBot komplexe Manipulationsaufgaben autonom löst und sich in einem fairen Wettstreit mit den Besuchern in einem Duell Mensch gegen Maschine misst. Der KUKA youBot bestehend aus einer omnidirektionalen Plattform und einem fünfachsigen Roboterarm mit Zweifingergreifer wird bevorzugt in der Forschung und Lehre eingesetzt. Mit seiner offenen Programmierumgebung bietet er für Forscher, Studenten und Endanwender einen schnellen Einstieg in die Welt der mobilen Robotik und Handhabung von Objekten. Den aktuellen Stand der Forschung für die Fabrik der Zukunft können die Besucher bei den RoboCup-Wettbewerben in der neu geschaffenen European Robotics League live erleben. Wie komplex die Interaktion eines Roboters mit seiner Umwelt ist, erfahren die Besucher in einer weiteren Wettkampfarena. Sie sind aufgefordert, mit einem Gamepad die Kontrolle über den youBot zu übernehmen und eine einfache Handhabungsaufgabe zu erledigen. In einem parallelen Applikationsfeld löst der youBot dieselbe Aufgabe mit Hilfe seiner Sensoren autonom. So entsteht ein spannender Wettstreit zwischen Mensch und Maschine.

Kunden- und Partnerbindung dank Lösungen aus der Cloud 

Stichwort Interaktion: Um den dauerhaft guten Kontakt zum Kunden sowie die enge Verzahnung von Lieferanten aus den unterschiedlichsten Bereichen wie Hydraulik, Pneumatik, Sensorik bis hin zu Softwarelieferanten, Produktionsmaschinen oder Ersatzteilen zu meistern, braucht es für die Industrie leistungsstarke Lösungen für das Customer-Relationship-Management (CRM). Die Bindung zum Kunden beziehungsweise zu den Projektpartnern ist in einem hochinnovativen Wirtschaftszweig mit schnellen Entwicklungsschritten elementarer Bestandteil des Geschäftserfolgs. Dass dies gelingen kann, präsentieren die Software-Experten der Donaubauer AG während des RoboCup mit ihrer Unternehmenslösung Microsoft Dynamics CRM. Das Programm sorgt für ein intelligenteres Marketing, einen effektiveren Vertrieb und professionellen Service. Wie kann die Software-Lösung in das Unternehmen implementiert werden? Ab wann ist die Nutzung der Cloud ein Vorteil? Welche Anpassungen in den Firmenabläufen sind vorzunehmen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Messestands.

Virtuelle Erlebniswelten  

In virtuelle Realitäten tauchen Besucher am Stand von Schenker Technologies. Mit der HTC VIVE erleben Besucher atemberaubende Spielwelten und interaktive Filme. Die Leistung für die neuesten Virtual-Reality-Games wird von einem XMG U716 ULTIMATE Gaming Notebook bereitgestellt. Im XMG U716 ist die schnellste erhältliche mobile Grafikkarte verbaut, die den Besuchern des RoboCup das derzeit hochwertigste VR-Erlebnis bietet. Für alle Wettbewerbs-Teilnehmer ist der Stand von Schlenker Technologies auch eine wichtige Adresse. Beim Vor-Ort-Reperaturservice werden alle in den Turnieren verwendeten Notebooks und PCs schnell wieder fit gemacht.

Über den RoboCup

Der RoboCup ist der führende und vielseitigste Wettbewerb für intelligente Roboter und eines der international bedeutendsten Technologieevents in Forschung und Ausbildung. Die Weltmeisterschaft der Roboter vereint interdisziplinäre Problemstellungen – unter anderem aus den Themenbereichen Robotik, Künstliche Intelligenz, Informatik, Elektrotechnik sowie Maschinenbau. Als zentrale Disziplin spielen Roboter in verschiedenen Ligen Fußball. In den letzten Jahren sind weitere visionäre Anwendungsdisziplinen wie intelligente Roboter als vielseitige Helfer bei Rettungseinsätzen, im Haushalt und in der industriellen Produktion hinzugekommen. Die Vision der RoboCup Federation: 2050 sollen autonome humanoide Roboter den amtierenden Fußball-Weltmeister schlagen. Der 20. RoboCup wird von 30. Juni bis 4. Juli 2016 in Leipzig ausgetragen. Es werden mehr als 3.500 Teilnehmer in 500 Teams aus 40 Ländern erwartet. Neben den Globalen Sponsoren des RoboCup (SoftBank Robotics, Festo, Flower Robotics, MathWorks) wird die Weltmeisterschaft 2016 durch Siemens (Goldsponsor), Amazon Robotics, Festo, KUKA (Silbersponsoren), Schenker, TUXEDO Computers (Hardware Partner), HARTING, Arbeitgeberverband Gesamtmetall / think ING., S&P Sahlmann Beteiligungs- und Management GmbH (Bronzesponsoren) und DHL (Logistikpartner) sowie arvato, Autoverwertung Freund, Donaubauer, Flughafen Leipzig/Halle, GiSA, Metropolregion Mitteldeutschland, Micro-Epsilon und regiocom (Freunde) unterstützt.

RoboCup 2016
Leipzig, Germany
30. Juni bis 3. Juli 2016 Wettbewerbe
4. Juli Symposium

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar