Initiiert und unterstützt vom Cineplex Leipzig wird im Juni die Filmreihe „Nahaufnahme DEFA“ des Grünauer Kulturvereins KOMM e.V. zu sehen sein. Aufgrund fehlender Förderungen konnte die Idee einer großen Filmreihe nicht umgesetzt werden, die mittels DEFA- und Nachwendefilmen Alltag und Leben in der Platte thematisiert. Aber Dank der Förderung des Kulturamtes der Stadt Leipzig kann man nun eine kleine und feine Filmreihe mit fünf bekannten und weniger bekannten DEFA-Filmen erleben.
Eröffnet wird am Tag der Grünauer Grundsteinlegung (01.06.) im KOMM-Haus mit dem DDR-Schlagerfilm HEISSER SOMMER, einem der erfolgreichsten DEFA-Filme. Mit Chris Doerk und Frank Schöbel spielte das Traumpaar der DDR-Unterhaltungskunst und Gerd und Thomas Natschinski lieferten den poppigen Soundtrack zum Kultfilm, in dem beim Trampen an die Ostsee sich die Wege von Oberschülern aus Leipzig und Karl-Marx-Stadt immer wieder kreuzen.
Zu Gast ist die Schlagersängerin und Schauspielerin Chris Doerk, die im Gespräch mit Heiko Fischer (Cineplex Leipzig) von ihren Erinnerungen erzählt sowie aus ihrem 2002 veröffentlichten Buch „La Casita“ liest und vielleicht gibt es ja auch einen Filmhit, wie „Männer, die noch keine sind“, zu hören.
HEISSER SOMMER ist aber nicht der einzige Film mit Leipzig-Bezug: In der Wendezeit zu Unrecht untergegangen, gibt es in DER TANGOSPIELER ein Wiedersehen mit Michael Gwisdek und Corinna Harfouch. In dem Film nach dem Roman von Christoph Hein spielt Gwisdek einen Historiker an der Uni Leipzig, der aushilfsweise einen kabarettistischen Tango am Klavier begleitet und dafür zu zwei Jahre Haft verurteilt wird.
Letzten Herbst im vorrübergehend eingerichteten Zeitkino im Hauptbahnhof binnen weniger Stunden ausverkauft war DU UND ICH UND KLEINPARIS. In diese filmische Liebeserklärung an Leipzig ist eine Liebesgeschichte zweier junger Menschen in der DDR eingebettet. Mit Jaecki Schwarz und Evelyn Opoczynski sowie in seiner einzigen Filmrolle: Klaus-Dieter Henkler.
Filme und Platte verbinden sich aber dann doch. In dem sogenannten „Kaninchenfilm“ SPUR DER STEINE. Im verbotenen DEFA-Film von 1966 hält sich Baubrigadeleiter Hannes Balla nicht an die bürokratischen Regeln der Planwirtschaft. An der Seite von Manfred Krug spielt Eberhard Esche den Parteisekretär der DDR-Großbaustelle.
EINFACH BLUMEN AUFS DACH erzählt von einer großen Berliner Arbeiterfamilie, die sich ein gebrauchtes, aber überaus repräsentatives Auto, einen Tschaika kauft. Im heiteren Gegenwartsfilm um die frühere Staatskarosse sind Barbara Dittus, Martin Trettau und Jaecki Schwarz zu erleben.
01.06. 19:00 Uhr im KOMM-Haus
Heißer Sommer – DEFA 1968
Zu Gast: Chris Doerk
08.06. 15:00 Uhr im Cineplex Leipzig
Der Tangospieler – DEFA 1991
15.06. 15:00 Uhr im Cineplex Leipzig
Spur der Steine – DEFA 1966
22.06. 15:00 Uhr im Cineplex Leipzig
Einfach Blumen aufs Dach – DEFA 1979
29.06. 15:00 Uhr im Cineplex Leipzig
Du und ich und Klein-Paris – DEFA 1971
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