Totenköpfe, Kreuze und Särge. Kaum eine andere Subkultur setzt sich so aufgeschlossen und provokativ mit der Thematik um Leben und Tod auseinander wie die der Goths. Das offene Interesse an existenziellen Fragen zeigt sich unter anderem im modischen Repertoire der Schwarzen Szene: Manche tragen Zombie-Kontaktlinsen, andere Geweihe im Haar oder schwarze Latexanzüge.
Dass sie schwarze Messen abhalten und Satan huldigen, ist eines der Vorurteile, die Kerstin Sieblist in der Kuratorenführung Todessehnsucht und Lebensrausch in der Ausstellung Leipzig in Schwarz. 25 Jahre Wave-Gotik-Treffen am Donnerstag, dem 19.05., um 17 Uhr entkräftet.
Viele Goths haben ein verstärktes Interesse an spirituellen, religiösen und philosophischen Fragen oder beschäftigen sich mit okkulter Symbolik. All dies gehört zur Offenheit der Szene für Übersinnliches und Transzendentes, spiegelt aber zugleich ihre kritische Haltung gegenüber Gesellschaft und Institution Kirche wieder. Die Schwarze Szene ist nicht bekannt dafür, sich dem reinen, oberflächlichen Vergnügen hinzugeben. Freude am Leben verspüren sie trotzdem. In der Führung werden besondere Ausstellungsstücke vorgestellt, die davon erzählen, wie Goths den Tod ebenso wie das Leben zelebrieren.
Die Ausstellung Leipzig in Schwarz. 25 Jahre Wave-Gotik-Treffen wird bis 24. Juli 2016 verlängert.
Do | 19.05. | 17 Uhr
Todessehnsucht und Lebensrausch
Kuratorenführung in der Ausstellung Leipzig in Schwarz
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Haus Böttchergäßchen
Böttchergäßchen 3, 04109 Leipzig
Eintritt 5 €, ermäßigt 3,50 €
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