Über 1.500 Aktivist*innen von Ende Gelände blockieren seit Stunden das Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe in der Lausitz. Der Betreiber Vattenfall musste daraufhin die Leistung des Kraftwerks um 80 Prozent drosseln. „Wenn keine Kohle mehr zum Kraftwerk durchkommt, geht der Ausstieg schneller als gedacht“, kommentiert Hannah Eichberger, Pressesprecherin des Bündnisses Ende Gelände. „Wir zeigen: Kohlekraftwerke sind verzichtbar. Die Zukunft ist erneuerbar.“
Die Aktivist*innen sitzen auf den Schienen westlich und östlich des Kraftwerks. Zugleich blockieren Kleingruppen mit Ankett- und Abseilaktionen alle drei Kohlebahnen zum Kraftwerk. In der Folge reduzierte Vattenfall die Leistung der beiden 800-MW-Blöcke des Kraftwerks laut der Leipziger Strombörse im Block A schon am Freitagabend um 100 Megawatt und im Block B um fast 380 MW. Am Samstagmittag regelte der Energiekonzern Block A um weitere 452 MW runter, Block B um 755 MW.
Die Aktionen von Ende Gelände sind damit höchst erfolgreich. Im Heimatland Vattenfalls in Schweden landeten die Bilder der Aktion auf den Titelseiten und in den Abendnachrichten. „Vattenfall muss jetzt die Notbremse ziehen und den Verkaufsprozess stoppen. Statt sich aus der Verantwortung zu stehlen, muss der Konzern die Kohlekraft sozialverträglich abwickeln“, so Eichberger.
Der Konzern erstattete inzwischen Anzeige gegen Unbekannt wegen Land- und Hausfriedensbruchs sowie Nötigung und Störung öffentlicher Betriebe. Die Polizei reagierte zunächst gelassen und wollte das Votum der Staatsanwaltschaft abwarten. Die Aktivist*innen reagieren ebenfalls gelassen und kündigen an, auf den Schienen und den Baggern sitzen zu bleiben und auch eine weitere Nacht zu verbringen.
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