In Sachsen sind 279 Wasserkäferarten heimisch. 132 davon mussten als gefährdet beziehungsweise ausgestorben in die aktuelle Rote Liste der „Wasserbewohnenden Käfer“ eingestuft werden. Das teilte das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) heute in Dresden mit.
Erfreulich sei, dass fünf Käferarten wiederentdeckt wurden, die bei der letzten Bestandsaufnahme als ausgestorben galten. Insgesamt hat sich die Bestandsituation im Vergleich zur Roten Liste aus dem Jahr 1996 für 32 Arten verbessert. 20 Arten mussten jedoch in eine höhere Gefährdungsklasse eingestuft werden. Besonders betroffen davon sind die Käferarten, die stehende Gewässer bewohnen. Als wesentliche Gefährdungsursachen nannte das Landesamt hier die Vernichtung, Beeinträchtigung und Austrocknung kleiner Gewässer in der Offenlandschaft.
In diesem Zusammenhang machte es darauf aufmerksam, dass der Schutz von Wasserkäfern nur möglich sei, wenn ihre Lebensräume erhalten, gepflegt und überwacht würden. Nachhaltige Eingriffe in den Wasserhaushalt, insbesondere in Moorgebieten, ebenso wie die Einträge von Nährstoffen oder Pflanzenschutzmitteln in die Gewässer müssten dringend vermieden werden. Der Biotopschutz erstrecke sich jedoch nicht nur auf das eigentliche Gewässer, sondern auch auf die angrenzenden Bereiche, die vielen Käfern als Überwinterungs-, Verpuppungs- und Aufenthaltsort dienen.
Rote Listen gefährdeter Organismen dokumentieren den Kenntnisstand über die Gefährdung der einzelnen Arten und über den Anteil gefährdeter Arten der betrachteten Sippe. Sie sind damit sowohl ein Instrument der Umweltindikation als auch der Fachplanung des Naturschutzes, z. B. Grundlage für Arten- und Biotopschutz-Programme. Nicht zuletzt dienen sie zur Information der Öffentlichkeit. Eine Rote Liste der Wasserkäfer Sachsens erschien zuletzt 1996.
Die aktuelle Rote Liste der wasserbewohnenden Käfer kann kostenfrei beim Zentralen Broschürenversand der Sächsischen Staatsregierung bezogen werden oder im Internet heruntergeladen werden.
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