Es ist eine gute, mehr als 20-jährige Tradition: Einmal im Jahr lädt die Stadt Leipzig ehemalige jüdische Einwohner und ihre Nachfahren zu einem mehrtägigen Besuch in die Messestadt ein. In diesem Jahr werden insgesamt 20 Gäste aus Israel, USA, Chile und Großbritannien erwartet. Darunter sind zwei in Leipzig geborene Zeitzeugen: Channa Gildoni (*1923) und Tamara Baron (*1935).
Weitere Teilnehmer des diesjährigen Besuchsprogramms stammen aus der zweiten und dritten Generation. Da viele Zeitzeugen aus Altersgründen nicht mehr oder nur in Begleitung nach Leipzig reisen können, wurde das Programm schon vor Jahren auch auf die Kinder und Enkel der Zeitzeugen erweitert. So bekommen auch die nachfolgenden Generationen die Möglichkeit, das neue Leipzig kennenzulernen und erhalten einen Bezug zur Heimatstadt ihrer Familie. Die Reise nach Leipzig ist oft ein wichtiger Mosaikstein bei der Recherche zur eigenen Familiengeschichte und damit Bestandteil der Aufarbeitung des erlittenen Unrechts an ihren Angehörigen.
Für den Aufenthalt der Gäste vom 2. Juni bis 8. Juni hat das federführende Referat Internationale Zusammenarbeit ein abwechslungsreiches Programm voller Kultur, interessanter Begegnungen und Veranstaltungen vorbereitet. Am Freitag treffen die Besucher bei einem Empfang im Neuen Rathaus mit Bürgermeister Ulrich Hörning zusammen und tragen sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Darüber hinaus finden Gespräche der Zeitzeuginnen und Teilnehmern aus der zweiten Generation mit Leipziger Schülern und Studenten statt.
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