In der Nacht zum heutigen Mittwoch, 4. Mai 2016, wurde ein Anschlag auf das Domizil des Vereins Bon Courage verübt. Dabei schlugen unbekannte Täter die beiden großen Scheiben des Ladengeschäftes ein und verteilten eine übelriechende Substanz, vermutlich Buttersäure, in den Räumen.
Der Verein, der sich im Jahr 2007 gegründet hat, ist erst seit wenigen Wochen in diesem Gebäude ansässig. Schon lange setzen sich seine Mitglieder und Helfer für Geflüchtete und ihre Integration ein. Sie unterstützen außerdem verschiedene Projekte im Bereich der demokratischen Jugendbildung.
Die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, hat sich ein Bild der Lage gemacht und mit den Betroffenen gesprochen. Die ehemalige Landrätin der Region sagte: „Die Lage in Sachsen bleibt zugespitzt. Wir dürfen nicht zulassen, dass es in Sachsen Orte gibt, an denen eine Atmosphäre der Angst herrscht und eine Unkultur des Wegschauens. Es bleibt nicht bei verbalen Angriffen, es kommt zu ungenierter Gewalt. Das ist immer wieder beängstigend.“
Köpping betonte, dass sie bei vielen ihrer Termine in ganz Sachsen auch immer wieder auf die Sorgen der Ehrenamtlichen angesprochen werde.
„Wir werden das Problem so lange haben, so lange Diskriminierung als etwas Normales empfunden wird. Es ist unsere Aufgabe, auf rassistische, fremdenfeindliche und rechtsextreme Umtriebe hinzuweisen und sie nicht zu verharmlosen. Und wir müssen diejenigen unterstützen, die sich für Demokratie einsetzen und dem oft blinden Hass gegenüber anderen entgegentreten“, so Ministerin Köpping abschließend.
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