„Ich begrüße das am 20. Mai 2016 in Kraft getretene Tabakerzeugnisgesetz. Vor allem die auf den Packungen von Zigaretten, Tabak zum Selbstdrehen und Wasserpfeifentabak aufzudruckenden großflächigen Text-Bild-Warnhinweise werden besonders Kinder und Jugendliche vor dem Einstieg ins Rauchen abschrecken“, sagt Gesundheitsministerin Barbara Klepsch.
Die Gesundheitsministerin betont, dass trotz dieser strukturellen Maßnahmen zur Förderung des Nichtrauchens jedoch weiterhin parallel auch verhaltenspräventive Maßnahmen für diese junge Zielgruppe durchgeführt werden müssen, die auf Wissens-, Einstellungs- und Verhaltensänderungen bzw. -stabilisierungen auf individueller Ebene abzielen.
Das Rauchen ist in den Industrienationen das bedeutendste Gesundheitsrisiko, so Gesundheitsministerin Klepsch. Aufgrund der hohen Sterblichkeit ist Lungenkrebs nach wie vor eine der schlimmsten gesundheitlichen Folgen des Rauchens. In Sachsen erkrankten daran im Jahr 2013 rund 1870 Männer und 680 Frauen. Das entspricht 13 Prozent aller Krebsneuerkrankungen bei Männern und 6 Prozent bei Frauen.
In den vergangenen zehn Jahren hat die Neuerkrankungsrate der Männer einen deutlich rückläufigen Trend. Bei Frauen dagegen ist die Neuerkrankungsrate im gleichen Zeitraum um 3 Prozent pro Jahr gestiegen. Lungenkrebs gehört zu den Krebserkrankungen mit einer schlechten Prognose. Die ersten fünf Jahre nach einer Diagnose überleben nur 17 Prozent der Männer und 23 Prozent der Frauen. An Lungenkrebs starben 2013 rund 1560 Männer und 560 Frauen in Sachsen. Mit 22 Prozent aller Krebstodesfälle bei Männern ist Lungenkrebs die häufigste krebsbedingte Todesursache, bei Frauen mit 10 Prozent nach Brust- und Darmkrebs die dritthäufigste. Auch hier ist der Trend in den vergangenen zehn Jahren bei Männern fallend und bei Frauen steigend.
Neben Lungenkrebs erhöht sich durch Tabakkonsum auch das Risiko für Krebserkrankungen des Mund- und Rachenraums, des Darms, des Kehlkopfs, der Speiseröhre, der Bauchspeicheldrüse, der Niere und der Harnblase.
Erwachsene Raucher sollten sich eigenverantwortlich mit den gesundheitlichen Folgen des Rauchens auseinandersetzen und Hilfe in Anspruch nehmen – zum Beispiel in Form von Raucherberatung oder Verhaltenstherapie. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass dadurch die Erfolgschancen für eine Entwöhnung vom Tabakkonsum steigen. Umfangreiches Informationsmaterial bietet auch die Internetseite www.rauchfrei-info.de/informieren/materialien/, auf welcher auch das sog. Rauchfrei-Startpaket mit Broschüre, Nichtraucherkalender für die ersten 100 Tage und anderen nützlichen Give-aways kostenlos nach Hause bestellt werden kann.
In Raucherentwöhnungskursen lernen Raucher und Raucherinnen, ihre Motivation zu rauchen zu hinterfragen und Situationen, in denen sie bisher geraucht haben, rauchfrei zu erleben. Die Kurse werden von den meisten Krankenkassen unterstützt. Etwa 60 % der sächsischen Suchtberatungs- und -behandlungsstellen bieten Rauchentwöhnungsangebote an. Darüber hinaus halten weitere Einrichtungen wie zum Beispiel die Raucherambulanzen der Technischen Universität Chemnitz und der Technischen Universität Dresden, Krankenkassen und niedergelassene Ärzte entsprechende Angebote vor. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet unter www.rauchfrei-info.de ein Programm zum Ausstieg aus dem Rauchen an.
Nähere Informationen zu diesen sowie weiteren Angeboten sind unter www.slsev.de/uploads/media/Raucherentwoehnung.pdf abrufbar.
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