Aufgrund erlassener Haftbefehle suchten Kriminalbeamte heute Morgen einen gebürtigen Serben (28) und einen gebürtigen Albaner (37) an ihren Dölziger Wohnorten auf. Die beiden Männer stehen unter Tatverdacht, im Zeitraum vom 25. zum 26. März 2016 in ein Dölziger Einfamilienhaus eingebrochen zu sein und daraus Schmuck und Mobiltelefone im Gesamtwert von etwa 4.000 Euro entwendet zu haben. Zudem waren Durchsuchungen der Wohnräume vorgesehen, weil darin Diebesgüter weiterer Einbruchshandlungen aus dem räumlichen Umfeld zu vermuten waren.
Während die Maßnahmen gegen den 37-Jährigen ohne besondere Vorkommnisse realisiert werden konnten, verweigerte der 28-Jährige den Kollegen der GEG „Balkan“ den Zutritt. In der betreffenden Wohnung hielten sich zu diesem Zeitpunkt weitere Personen auf, unter welchen sich auch mehrere Kinder befanden. Seine Weigerung untermauerte der Mann durch die Drohung, einem Säugling Gewalt antun zu wollen, sollten die Beamten versuchen, in die Wohnung eindringen.
Daraufhin rief die Polizeidirektion Leipzig umgehend ihren Führungsstab auf und forderte Unterstützungs- sowie Spezialkräfte an. In der Folge übernahm die Verhandlungsgruppe des Landeskriminalamts Sachsen die weitere Kommunikation mit dem Mann, welche über ein offen stehendes Fenster der Erdgeschosswohnung geführt wurde und teilweise sehr emotional verlief.
Hierbei konnte auch die Motivlage des Mannes erörtert werden, die in einer befürchteten Abschiebung bestand. Letztlich gelang es, den eigentlichen Grund des Haftbefehls zu verkünden und seitens der Ausländerbehörde zuzusichern, keine Abschiebung geplant zu haben.
Der 28-Jährige konnte somit bewegt werden, die Wohnung freiwillig zu verlassen und vor das Haus zu treten, wo seine Festnahme erfolgte. In der Wohnung hatten sich neben dem Beschuldigten noch zehn weitere Personen aufgehalten, wobei es sich um vier Kinder, fünf Frauen und einen Mann handelte. Diese erreichten nach gegenwärtigem Kenntnisstand zu keinem
Zeitpunkt den Status von Geiseln, weshalb die Polizeidirektion Leipzig begrifflich ausschließlich von einer Bedrohungslage spricht.
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