Prof. Dr. med. Daniel Seehofer leitet seit April den Bereich Hepatobiliäre Chirurgie und Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL). Der 45-Jährige übernimmt damit auch die Leitung des Leipziger Transplantationszentrums.
Der erfahrene Viszeralchirurg Seehofer war seit 1998 an der Charité in Berlin tätig, zuletzt als leitender Oberarzt und Campusleiter am Virchow-Klinikum. Seehofer bringt Erfahrungen in allen Bereichen der Viszeralchirurgie mit ans Leipziger Zentrum, von der Leber-, Nieren- und Pankreas-Transplantation über die Leberchirurgie und komplizierte Gallenwegsoperationen bis zu Eingriffen an der Bauchspeicheldrüse.
Einer seiner besonderen Schwerpunkte ist dabei die minimalinvasive Chirurgie der Leber, die auch komplizierte Eingriffe mittels der schonenden Schlüssellochverfahren einschließt. Damit setzt Prof. Seehofer einerseits die bisherige Arbeit des Leber- und Transplantationszentrums am UKL fort und erweitert andererseits das bestehende Spektrum der Chirurgie um wichtige neue Facetten. „Wir sind sehr froh, dass wir mit Prof. Daniel Seehofer einen so erfahrenen und breit aufgestellten Spezialisten für unser Haus gewinnen konnten“, so Prof. Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig. „Von den neuen Impulsen, die er und sein Team mitbringen, erwarten wir eine weitere Stärkung und Entwicklung des Bereichs der Leberchirurgie und Transplantationsmedizin“, so Fleig.
Seehofer übernimmt die Nachfolge von Prof. Michael Bartels, der mit dem Team des UKL das Transplantationszentrum seit der Umstrukturierung Ende 2012 durch schwierige Zeiten geführt und so das Transplantationsprogramm am UKL nahtlos fortgesetzt hatte. Die Neuordnung des Zentrums erfolgte als Konsequenz der in 2012 festgestellten Manipulationen bei der Listung von Lebertransplantationspatienten.
Prof. Daniel Seehofer wird nun die Weiterentwicklung des Zentrums fortsetzen. Er freut sich auf seine neue Aufgabe: „Ich habe hier in allen Bereichen ein sehr motiviertes und gut zusammenarbeitendes Team angetroffen, das viel geleistet hat und bestens aufgestellt ist.“ Auch die am UKL etablierte Spezialistenstruktur der Klinik für Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie hat ihn überzeugt. „Diese Struktur ermöglicht eine Konzentration auf die Kernkompetenzen und damit höchste Spezialisierung, die in der Universitätsmedizin mit einem Schwerpunkt auf komplexen Erkrankungen und schweren Fällen erforderlich ist. Ich konnte mich in meinen ersten Tagen in Leipzig bereits davon überzeugen, dass die reibungslose Zusammenarbeit dieser Spezialisten, wie sie am UKL tagtäglich gelebt wird, letztlich allen Patienten zugute kommt.“
Prof. Seehofer bringt einige Neuerungen mit nach Leipzig, darunter Erfahrungen mit Lebendspenden bei Lebertransplantationen und hochkomplexen Operationen von Gallenwegstumoren. In seiner wissenschaftlichen Arbeit widmet sich Daniel Seehofer den Prozessen der Regeneration der Leber, der Entstehung und Therapie von Krebserkrankungen der Leber, der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse sowie Studien zur Prävention und Therapie von Infektionen nach Organtransplantation. Darüber hinaus beschäftigt ihn auch die Frage, wie in Zeiten von Organmangel der bestmögliche Umgang mit dem raren Gut eines gespendeten Organs gestaltet werden kann. „Wir sind verpflichtet, die großzügige Geste der Spende eines Organs dadurch zu würdigen, dass wir sicherstellen, dass dieses Organ den größtmöglichen Nutzen bewirken kann“, erläutert Seehofer. Dazu gehört, im Vorfeld so genau wie möglich abschätzen zu können, welches Organ für welchen Empfänger geeignet ist.
Neben anderen Innovationen will der gebürtige Münchner Seehofer auch ein neues Verfahren zur Diagnostik im Vorfeld einer Leberoperation am Universitätsklinikum Leipzig etablieren. „Dabei können wir mit einem Leberfunktionstest sehr genau bestimmen, welche Funktionen eine erkrankte Leber nach einer Operation noch übernehmen kann und welche nicht“, beschreibt Seehofer das Verfahren. So lässt sich präzise planen, wie umfangreich eine Operation sein darf oder auch, welche unterstützenden Maßnahmen in Vorbereitung der Operation ergriffen werden müssen. Das dafür benötigte spezielle Gerät soll in den nächsten Wochen in der Klinik eingesetzt werden.
Seehofer, der von mehreren Ärzten und Wissenschaftlern aus Berlin nach Leipzig begleitet wird, sieht großes Potential an seiner neuen Wirkungsstätte. „Als neues gemeinsames Team werden wir die bisherige Leistungsfähigkeit des Zentrums im Interesse unserer Patienten und Partner nicht nur erhalten, sondern auch um neue Aspekte erweitern können“, so der zweifache Familienvater.
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