Die Gartenkultur im Wandel der Zeit mit ihren unterschiedlichen Zielsetzungen dokumentiert die neue Ausstellung „Garten KUNST - Gestaltete Natur zwischen Wissenschaft, Nutzen und Genuss“ in der Galerie im Neuen Augusteum der Universität Leipzig. Sie präsentiert selten gezeigte Werken aus dem Bestand der Kunstsammlung der Universität Leipzig. Zur Eröffnung im Rahmen der Museumsnacht am 23. April 2016 wird unter dem Motto „Gartenzauber – Zaubergarten“ ein buntes Programm geboten. Die Ausstellung, zu der es auch ein vielfältiges Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen, Spaziergängen und Exkursionen gibt, ist bis zum 16. Juli 2016 zu sehen.
Der Bogen spannt sich von den Küchen- und Kräutergärten zu den botanischen Gärten der Universität über die prächtigen Barockgärten Leipziger Bürger bis zu den vom englischen Landschaftsgarten inspirierten Parkanlagen. „Obwohl die Leipziger Spezifik naturgemäß besondere Beachtung erfährt, kann und will die Ausstellung aber keine umfassende Abhandlung zur Leipziger Gartengeschichte liefern. Doch lassen sich viele Kunstwerke der Sammlung auf neue Weise unter dem Aspekt der Kultur- und Sozialgeschichte der Gärten betrachten. Auch möchten wir daran erinnern, dass Leipzig Bedeutendes zur Entwicklung der Gartenkultur beigetragen hat: Hier gab es einen der ersten Universitätsgärten, den ersten kommunalen Stadtpark, und auch die Mitte des 19. Jahrhunderts entstandene Schreberbewegung hatte hier ihren Ursprung“, sagt Cornelia Junge, die neben Dr. Simone Tübbecke Kuratorin der Ausstellung ist.
Ein Exkurs zu Forschungsreisen, Pflanzenhandel und den Netzwerken berühmter Botaniker spürt der Herkunft unserer Gartenpflanzen nach. Der Einfluss der künstlerischen Fantasie auf die Gestalt der Gärten und deren Rolle für die Inspiration der Künstler lassen sich ebenso nachvollziehen, wie die soziale Bedeutung der auf den Leipziger Arzt und Hochschullehrer Moritz Schreber zurückgehenden Schreberbewegung. Sie zielte auf die gesundheitliche Förderung der Stadtbevölkerung und ihrer Kinder, die im Zeitalter der Industrialisierung zunehmend unter dem Mangel an Luft, Licht und Bewegung zu leiden hatten. Auch die öffentlichen Parkanlagen ließen im Laufe des 20. Jahrhunderts mehr und mehr Freizeitaktivitäten zu, die mit der Einrichtung von Spiel- und Sportplätzen einhergingen.
Die Ausstellung wird durch Leihgaben des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig, des Deutschen Kleingärtnermuseums, des Stadtarchivs Leipzig, der Universitätsbibliothek und des Herbariums der Universität Leipzig unterstützt. Sie ist von Dienstag bis Freitag von 11 bis 18 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr sowie samstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet.
In eigener Sache
Jetzt bis 13. Mai (23:59 Uhr) für 49,50 Euro im Jahr die L-IZ.de & die LEIPZIGER ZEITUNG zusammen abonnieren, Prämien, wie zB. T-Shirts von den „Hooligans Gegen Satzbau“, Schwarwels neues Karikaturenbuch & den Film „Leipzig von oben“ oder den Krimi „Trauma“ aus dem fhl Verlag abstauben. Einige Argumente, um Unterstützer von lokalem Journalismus zu werden, gibt es hier.
Keine Kommentare bisher