Am gestrigen Tag des Baumes pflanzte der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen Leipzig in der Leipziger Burgaue 120 Wildäpfel. Neben Mitgliedern des Kreisvorstands war auch die Grüne Landtagsabgeordnete Claudia Maicher mit vor Ort. Der grüne Kreisverband setzt damit ein Zeichen für Biodiversität, Artenvielfalt und Klimaschutz und unterstützt das städtische Projekt eines langfristigen Waldkonzepts.
„Mit der gestrigen Aktion haben wir einen praktischen Beitrag zur Wiederherstellung der Artenvielfalt im Leipziger Auwaldgebiet geleistet. Städtisches Waldgebiet sollte eben nicht nur als Hort der Holzwirtschaft bzw. Naherholungsgebiet angesehen werden. Wir unterstützen die Bemühungen der Abteilung Stadtforsten, seltene Baumarten zu erhalten und diesen Lebensraum im Leipziger Auwald zu bieten“, erklärt Lorenz Bücklein, Vorstandssprecher des bündnisgrünen Kreisverbands Leipzig.
„Das städtische Waldkonzept verdient langfristige Unterstützung – unabhängig von kurzfristig wechselnden Strategien und Prioritäten auf Landesebene. Schön ist es dann, wenn wir unabhängig von politischen Weichenstellungen auch praktische Unterstützung bei der Bepflanzung im Sinne des Naturschutzes leisten können“, freut sich Claudia Maicher, Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen.
Zum Tag des Baumes, der jedes Jahr am 25. April stattfindet, pflanzten Mitglieder des Grünen Kreisverbands insgesamt 120 Setzlinge des seltenen Wildapfels im nordwestlichen Auwald bei Böhlitz-Ehrenberg auf einer Fläche von ca. 800 Quadratmetern. Im Rahmen der Schaffung arten- und strukturreicher Stadtwälder hat seit 1996 eine Kartierungen ökologisch wertvoller Bäume stattgefunden. So wurden zum Beispiel Starkeichen, Starkulmen, starke Feldahorne, aber auch das Vorkommen von Wildäpfeln kartographisch erfasst. Als nicht domestizierte Baumart liegt die Bedeutung des Wildapfels in seinem sehr großen Genpool begründet. Dieser kann bei der Zucht weiterer Kultursorten von großer Bedeutung sein.
Die Aktion wurde durch einen Mitarbeiter des Stadtforstamtes geleitet. Durch ihn erhielten alle Anwesenden ebenfalls Informationen zu notwendigen Baumfällungen und der zu schaffenden Artenvielfalt im Auwaldgebiet nach Jahrzehnten der Monokultur.
Hintergrund: Der Abteilung Stadtforsten ist es gelungen, die Technische Universität Dresden (Tharandt) und das Büro Pro Arbore als Partner zu gewinnen. Unter Federführung des Büros Pro Arbore und mit Hilfe von Förderungen durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt vom 02.05.2011 bis zum 01.05.2014 wurde ein gemeinsames Projekt zur Erhaltung des Wildapfels im Leipziger Auenwald durchgeführt. Das entsprechende Projekt bzw. die Unterlagen sind auf der Homepage des Vereines ENEDAS eingestellt.
Im Ergebnis dessen wurden 126 vermeintliche Wildäpfel nochmals nachkartiert und es wurden verschiedene genetische, morphologische und lichtökologische Messungen durchgeführt, um bestmögliche Erhaltungsmaßnahmen für das Wildapfelvorkommen im Leipziger Stadtforst entwickeln zu können.
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