Für Mädchen nur rosa, für Jungs nur blau? Damit Jugendliche frei von solchen Klischees ihre Berufswahl treffen können, gibt es den Girls‘ Day und den Boys‘ Day, die in diesem Jahr wieder beide am 28. April stattfinden. Zahlreiche Unternehmen, Labore und Handwerksbetriebe freuen sich auf interessierte Mädchen, die mehr über frauenuntypische Berufe erfahren wollen. Für Jungen stehen Fachleute in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Kinderbetreuungseinrichtungen bereit, um soziale und pflegerische Berufe vorzustellen.
„Vielfalt ist ein Gewinn für unsere Gesellschaft, auch beim Thema Beruf. Mädchen und Jungen können am 28. April wieder in die unterschiedlichsten Berufsfelder hinein schnuppern und sich ausprobieren“, so die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, im Vorfeld. „Für einen Tag Politikerin, Ingenieurin oder Technikerin, Erzieher oder Pfleger. Das verschafft erste Einblicke in die vielseitigen Tätigkeiten und kann ein Türöffner für Jugendliche sein und für Unternehmen und Einrichtungen auf der Suche nach engagierten Fachkräften.“
Der Girls’ Day – Mädchenzukunftstag ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen weltweit. Seit dem Start der Aktion im Jahr 2001 haben etwa 1,5 Millionen Mädchen teilgenommen. Der Boys‘ Day kam 2011 hinzu, seitdem haben schon mehr als 164.000 Jungen an rund 25.000 Boys’ Day-Angeboten teilgenommen. Viele Jungen und Männer arbeiten heute schon als Schneider, Erzieher oder Pfleger, also in einem vermeintlich untypischen Beruf. Und haben herausgefunden, was typisch für sie ist. „Boys‘ Day-Berufe“ sind Berufe, in denen maximal 40 Prozent Männer eine Ausbildung machen oder arbeiten.
„Mitmachen lohnt sich für alle Seiten“, bekräftigt Staatsministerin Köpping. Deshalb wird die Ministerin an diesem Tag auch von zwei Mädchen begleitet und ermöglicht ihnen einen Blick hinter die Kulissen der Landespolitik.
Direkt am Berufsorientierungstag bekommen 40 Prozent der Unternehmen Anfragen nach Praktikums-, Ausbildungs- und Studienplätzen und 20 Prozent erhalten Bewerbungen von Frauen und Männern, die als Schülerinnen und Schüler am Girls’ Day oder Boys‘ Day teilgenommen haben.
„Eine wiederholte Teilnahme am Girls’ Day oder Boys‘ Day hat Einfluss auf Betriebe, Einrichtungen und Schulen: das Bewusstsein für Fragen der Gleichstellung und die Zusammenarbeit werden gestärkt. Unternehmen entwickeln eigene Strategien bei der Ansprache junger Frauen für technische Berufe oder junger Männer für soziale Berufe und führen geschlechtersensible Bewerbungsverfahren ein“, so Staatsministerin Köpping weiter.
Der Mädchen- und der Jungenzukunftstag richten sich an Schülerinnen und Schüler der 5. bis 10. Klasse. Ganze 90 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie der Betriebe beurteilen den Girls‘ Day und Boys’ Day als gut oder sehr gut. Der Girls’ Day findet als „Exportschlager“ bereits in 16 weitere Ländern statt.
Wie es funktioniert
Ihr könnt Euch unter www.girls-day.de bzw. www.boys-day.de anmelden. Dort findet Ihr einen Antrag, um von der Schule freigestellt zu werden. Diesen Antrag müssen bitte Eure Eltern ausfüllen. Mit der Aktionslandkarte auf den Internetseiten könnt Ihr herausfinden, welche Betriebe und Einrichtungen sich an diesem Aktionstag beteiligen und Euch gleich anmelden. Viel Spaß!
Keine Kommentare bisher