Das Thema Meinungsfreiheit beschäftigt derzeit ganz Deutschland. Auch die Universität Leipzig widmet den nächsten Donnerstagsdiskurs am 28. April der Frage „Meinungsfreiheit - Wo beginnt sie, wo endet sie?“ (19:30 Uhr, Audimax). Aktueller Anlass für die Diskussionsrunde zu einem der höchsten Güter der demokratischen Gesellschaft sind Twitter-Postings eines Professors der Universität Leipzig und Reaktionen der Netz-Gemeinde darauf. Auf dem Podium diskutiert die Rektorin mit Juristen, Historikern und Kommunikationswissenschaftlern.
„Darf ein Professor so was twittern?“ fragte eine große Hamburger Wochenzeitung unlängst und bezog sich damit auf Postings, die ein Professor der Leipziger Universität auf seinem privaten Twitter-Account veröffentlicht. Studierende kritisierten darauf in den Sozialen Netzwerken die von ihm geäußerte Haltung zur Flüchtlingsproblematik und zogen Schlüsse auf seine Lehrtätigkeit an der Juristischen Fakultät. Die öffentliche Aufmerksamkeit der Community für diese Twittermeldungen ist seither vehement gestiegen.
„Meinungsfreiheit ist für mich ein besonders wichtiges Gut in der demokratischen Gesellschaft. Dazu gehört die freie Meinungsäußerung genauso wie der offene und öffentliche Disput zu Themen, die die Gesellschaft bewegen und wozu wir auch an der Universität unterschiedliche Auffassungen erleben“, begründet Prof. Dr. med. Beate Schücking, Rektorin der Universität Leipzig, die Wahl des Themas für die öffentliche Veranstaltungsreihe. Diskutiert werden soll aus juristischer und aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht, was Meinungsfreiheit bedeutet und welche Herausforderungen der Umgang mit der Meinung anderer stellt, insbesondere in den Sozialen Medien.
Auf dem Podium sitzen: Prof. Dr. Beate Schücking, Rektorin der Universität Leipzig; Prof. Dr. Thomas Rauscher, Lehrstuhlinhaber Internationales Privatrecht, Europäisches Privatrecht sowie Bürgerliches Recht am Institut für ausländisches und europäisches Privat- und Verfahrensrecht der Universität Leipzig; Prof. Dr. Winfried Kluth, Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; Prof. Dr. Günter Bentele, emeritierter Professor für Öffentlichkeitsarbeit/PR am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig sowie Tarek Abdel Al Mohamed Hassan, Referent für Antirassismus im StudentInnen Rat der Universität Leipzig.
„Das Rosa-Luxemburg-Zitat ,Die Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden’ beschreibt die Herausforderung, deren Räume, aber auch deren Grenzen wir erörtern wollen. Ich freue mich, dass mit Thomas Rauscher die Mediennutzer-Seite auf dem Podium präsent sein wird, während Winfried Kluth und Günter Bentele insbesondere die wissenschaftliche Expertise zum Thema einbringen werden“, so die Rektorin.
Vor dem Hintergrund der Legida-Demonstrationen und der zahlreichen Gegenbewegungen haben die Rektorinnen und Rektoren der Leipziger Hochschulen im Januar 2015 auf Initiative von Prof. Dr. Beate Schücking den „DonnerstagsDiskurs“ ins Leben gerufen. Die Rektorin bietet die Universität als Ort offener und toleranter Diskussionen an und möchte gleichzeitig die Expertise und den Weitblick, den Leipziger Wissenschaftler in relevanten Themenfeldern haben, in die Stadt-Diskussion einbringen. Jessica Brautzsch von Radio mephisto 97.6 moderiert die öffentliche Podiumsdiskussion. Die Veranstaltung wird via Live-Stream mit Unterstützung des Zentrums für Medien und Kommunikation (ZMK) live im Internet übertragen und ist auch über die Facebook-Seite der Universität abrufbar.
Wer nicht vor Ort sein kann, hat die Möglichkeit, sich über Twitter (@UniLeipzig) unter dem Hashtag #Donnerstagsdiskurs an der Diskussion zu beteiligen.
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