Am 26.04.2016 jährt sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zum 30. Mal. Neben Fukushima war dies die bisher größte Katastrophe der zivilen Nutzung von Atomkraft. „Tschernobyl steht für das ungebändige Restrisiko Kernkraft. Es ist zum Synonym für den Größenwahn der Menschheit geworden, welcher die Natur in den letzten Jahrzehnten in unglaublichem Maße zerstört hat. Auch 30 Jahre nach der Reaktorkatastrophe ist das Geschehen nicht gänzlich aufgearbeitet. Ein Geschehen, das uns mahnt und deutlich macht: Atomkraft kann nie sicher sein. Nur das Risiko ist sicher“, so der Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Sachsen, Jürgen Kasek.
„Auch in den nächsten hundert Jahren wird die Gegend um Tschernobyl Sperrgebiet bleiben. Noch heute lässt sich aufgrund dieser Katastrophe erhöhte radioaktive Strahlung in Teilen Deutschlands messen. Noch heute streiten Wissenschaftler über die Zahl der Toten, die von 9.000 bis zu 800.000 reicht. Noch heute ist die Zukunft von Pripjat ungeklärt. Es ist nicht klar, was mit dem radioaktiven Schrott der Atomruine geschehen soll.“
„Atomkatastrophen in europäischen Nachbarländern würden ähnlich gravierende Folgen für Deutschland und auch für Sachsen haben. Aufgrund dessen ist es unsere Verantwortung uns weiter für den gesamt-europäischen Atomausstieg einzusetzen. Tschernobyl sollte uns Lehre genug sein. Spätestens seit Fukushima kann dies niemand mehr abstreiten“, so Kasek.
Vor diesem Hintergrund und um das Andenken an die Katastrophe als Warnung lebendig zu halten, veranstalten die Kreisverbände von Bündnis 90/Die Grünen Sachsen eine Reihe von Veranstaltungen.
„Jeder einzelne Mensch ist aufgerufen sich für eine Energiewende hin zu sauberer Energieerzeugung einzusetzen. Jeder trägt mit seiner Entscheidung bei der Stromversorgung dazu bei, dass umweltzerstörende Energieträger wie Atom- und Kohlekraft nicht länger eingesetzt werden“, so Kasek abschließend.
Termine von Bündnis 90/Die Grünen Sachsen zum Thema „30 Jahre Tschernobyl“:
Mahnwache „30 Jahre Tschernobyl“
26. April, Zwickau, Arkaden
Film- und Diskussionsabend „Leben mit der Energiewende 3 – selber machen“
26. April, Meißen, Grüner Laden, Gerbergasse 19
Themenabend „30 Jahre nach Tschernobyl“ – Erinnerung, Verantwortung, Zukunft
27. April, Görlitz, „Kolaboracia“, Hospitalstr. 29
Spielfilm und Diskussion: „Verwundete Erde“ – 30 Jahre Tschernobyl
Im Drama Verwundete Erde erfährt Olga Kurylenko wie unerwartet die Atomkatastrophe von Tschernobyl den Alltag der Bevölkerung in einen tödlichen Albtraum verwandelte.
2. Mai, Bautzen, Steinhaus Bautzen
2. Mai, Dresden, GRÜNE Ecke
1.Europäisches Gespräch
„Divestment – keine Knete für Kohle und Öl“
Podiumsdiskussion
2. Mai, Dresden, Sächsischer Landtag
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