Im Freistaat Sachsen wurden im vergangenen Jahr 174 Erkrankungen an behandlungsbedürftiger Lungentuberkulose gemeldete. Sachsen liegt mit drei bis fünf Erkrankungen an Lungentuberkulose pro 100.000 Einwohner unter dem Bundesdurchschnitt. Bei der Zahl der Erkrankungen kam es im vergangenen Jahr im Freistaat Sachsen zu einem moderaten Anstieg. Die Zahl der Neuerkrankungen erreichte im vergangenen Jahr etwa das Niveau wie vor 10 Jahren, in den Jahren 2004 bis 2006 oder auch 2009. Auch deutschlandweit kam es hinsichtlich der Zahl der Erkrankungen an Tuberkulose zu einem moderaten Anstieg.
„Wir müssen Tuberkulose noch immer sehr ernst nehmen und entschlossen gemeinsam dagegen vorgehen. Zwar hat auch die aktuelle Migration zum leichten Anstieg der Erkrankungen beigetragen, doch die überwiegende Zahl der TBC Fälle betrifft Patienten, die in Deutschland geboren sind“, erklärt die sächsische Gesundheitsministerin Barbara Klepsch.
Um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern muss besonders sorgfältig ermittelt werden, wo sich ein Tuberkulosekranker angesteckt hat und ob er weitere Kontaktpersonen angesteckt haben könnte. Angehörige von Risikogruppen sind aufsuchend zu betreuen und Erkrankte für die regelmäßige Einnahme hochwirksamer Medikamente zu motivieren. Diese verantwortungsvollen und aufwendigen Leistungen erbringen die Gesundheitsämter in enger und guter Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten.
Das sächsische Gesundheitsministerium unterstützt die Tätigkeit einer Arbeitsgruppe von Tuberkuloseärzten. Diese übernimmt die Fortbildung der Mitarbeiter der Tuberkulose-Beratung an den Gesundheitsämtern und erarbeitet Empfehlungen für Maßnahmen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes bei der Verhütung und Bekämpfung der Tuberkulose. Damit werden die Konsequenzen aus der Erkenntnis gezogen, dass diese Erkrankung kontrolliert werden muss, um die Situation beherrschen zu können.
Besondere Probleme bereiten international die Erkrankungen an Tuberkulose, die durch resistente Erreger verursacht werden, gegen die mehrere der bewährtesten und erfolgreichsten Medikamente nicht mehr wirksam sind. In Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren der Anteil multiresistenter Tuberkulosen weitgehend stabilisiert und beträgt rund 3 %, in Sachsen 1 %.
Am 24. März 1882 erklärte Dr. Robert Koch, er habe den Erreger der Tuberkulose entdeckt. Im Jahr 1905 wurde ihm für seine Entdeckung der Nobel-Preis verliehen. Noch heute nimmt die Tuberkulose weltweit einen Stellenwert ein, der die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veranlasst, jährlich den 24. März als Welttuberkulosetag zu begehen.
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