Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat dazu aufgerufen, gemeinsam Verantwortung für unsere Welt zu übernehmen und dabei auch immer wieder eigene Sichtweisen zu überdenken. „Was hilft, ist der Blick über den Tellerrand und das Denken und Handeln in Generationen“, sagte Tillich am Dienstag in Leipzig bei der Zukunftstour „Eine Welt“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
„Wie wichtig der Blick auf ‚eine Welt´ ist, zeigt uns nicht nur der Umwelt- und Naturschutz, sondern ganz aktuell auch die Flüchtlingskrise. Es gibt eben auch die Welt meines Nächsten – der kann mein Nachbar sein oder am anderen Ende der Welt leben. Genau diese Perspektive rückt die Zukunftstour in den Mittelpunkt.“
Tillich regte in dem Zusammenhang eine Debatte über eine Erweiterung der sächsischen Nachhaltigkeitsstrategie an. So könnten beispielsweise Aspekte der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit mit aufgenommen werden.
Eine große Rolle spielt in Sachsen bereits die Bildung für nachhaltige Entwicklung. Beispiele dafür sind das vom Kultusministerium geförderte Programm der „Eine-Welt-Promotoren“ und der landesweite Projekttag „genial sozial – Deine Arbeit gegen Armut“ der Sächsischen Jugendstiftung. Tillich kündigte an, dass die Bildung für nachhaltige Entwicklung weiter gestärkt und deshalb auch als fachübergreifende Erziehungs- und Bildungsaufgabe im neuen Schulgesetz verankert werden soll. „Wir wären damit das erste Bundesland, das diese Empfehlung der UNESCO-Kommission von 2007 umsetzt.“
Tillich erinnerte auch daran, dass in Sachsen der Begriff Nachhaltigkeit durch Hans-Carl von Carlowitz geprägt worden war. Dieser hatte früh erkannt, dass die Forstwirtschaft für den Bergbau unverzichtbar ist und sich im damaligen Kurfürstentum Sachsen für eine Pflege und gezielte Aufforstung eingesetzt.
Mit Blick auf den Klimaschutz betonte Tillich, Sachsen stelle sich seiner Verantwortung und handele. „Ja, Sachsen ist Braunkohleland – aber es ist und kann viel mehr, vor allem im Bereich Energie-Effizienz und E-Mobilität.“
Hintergrund: Die Zukunftstour trägt die Ergebnisse des Zukunftscharta-Prozesses in die Bundesländer. Das Programm in Leipzig wurde in Kooperation mit dem Freistaat erarbeitet. Auf Einladung von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller und Ministerpräsident Stanislaw Tillich kamen Bürgerinnen und Bürger zusammen, um zu diskutieren, wie die im vergangenen Jahr beschlossenen Nachhaltigkeitsziele umgesetzt werden können und was jeder Einzelne ganz konkret dafür tun kann.
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