Hierzu Gesine Märtens, Stadträtin und geschlechterpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: „Frauenrechte sind Menschenrechte! Wir senden den Frauen und Demonstrierenden in Istanbul unsere solidarischen Grüße. Wir verurteilen die Gewalt gegen Frauen, die friedlich für ihr Recht auf ein gewaltfreies Leben demonstrieren.“
Wir laden alle Leipzigerinnen und Leipziger am 8. März zu einer Solidaritätskundgebung auf den Augustusplatz ein, um sich mit den Frauen der Welt und ihrem Kampf für eine gerechte und gewaltfreie Welt zu solidarisieren.
Das Recht auf ein gewaltfreies Leben ist für viele Frauen der Welt nach wie vor uneingelöst. Doch statt die Frauen und Mädchen in ihren Anstrengungen für eine gewaltfreie Gesellschaft zu unterstützen, zieht die türkische Polizei es vor, neue Gewalt hinzuzufügen.
Auch unsere, internationaler werdende Stadt steht vor neuen Herausforderungen der Frauenpolitik. Geflüchtete Frauen benötigen unsere besondere Aufmerksamkeit und unseren besonderen Schutz. Mindestens 15 % der Geflüchteten in Leipzig sind Frauen und ihr Anteil wird, so die Prognosen der Beobachter und Beobachterinnen, in den kommenden Monaten deutlich ansteigen.
Gesine Märtens: „Leipzig muss seine Anstrengungen zum Schutz von Frauen und Mädchen in den Unterkünften deutlich verstärken. Noch immer gibt es Unterkünfte ohne abschließbare Schlaf- und Sanitärräume. Noch immer fehlt eine gesonderte Unterkunft für alleinreisende und gewaltbetroffene Frauen. Zwar stehen die kommunalen Frauenhäuser und Gewaltschutzberatungen auch geflüchteten Frauen und Mädchen offen, aber die Sprachbarrieren sind hoch und die Stadt bekennt sich nach wie vor nicht zu einer Finanzierung der Dolmetscher- und Dolmetscherinnenkosten. Ein von Bündnis90/Die Grünen gemeinsam mit der SPD und den Linken eingebrachter Antrag zur Finanzierung wird von der Stadtverwaltung seit Wochen blockiert.“
Auch die langfristige Integration von geflüchteten Frauen in die Leipziger Stadtgesellschaft bedarf besonderer Anstrengungen.
Gesine Märtens: „Frauenrechte sind Menschenrechte und in unserer Gesellschaft noch immer nicht selbstverständlich. Geflüchtete Frauen leben in der Gefahr doppelter Diskriminierung. Zusätzlich zu den Hemmnissen ihrer Herkunft droht ihnen die Diskriminierung als Frau: das heißt eine deutlich höhere Gefährdung durch sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt, deutlich schlechtere Zugänge zum Arbeitsmarkt und und geringere Verdienstmöglichkeiten.“
Leipzig muss jetzt konzeptionell und praktisch auf diese Herausforderungen reagieren und seine Unterstützungsangebote den neuen Herausforderungen anpassen.
“Wir laden alle Leipzigerinnen und Leipziger am 8. März 16 bis ca. 18 Uhr zu einer Solidaritätskundgebung auf den Augustusplatz ein, um sich mit den Frauen der Welt und ihrem Kampf für eine gerechte und gewaltfreie Welt zu solidarisieren.“
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