Heute (21. März) ist ein Bündnis, das alternative Konfliktlösungswege in Wirtschaft und Gesellschaft im Freistaat Sachsen weiter voranbringen soll, begründet worden. Dazu haben in Leipzig Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow als Schirmherr sowie mehrere Bündnispartner, unter anderem die sächsischen Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern, eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ziel des Bündnisses ist es, Mediation, Schlichtung und private Schiedsgerichte als eine Alternative zu einem Rechtsstreit vor Gericht zu etablieren.
Die Öffentlichkeitsarbeit des Bündnisses will die vorhandenen Angebote der Partner in Sachsen bündeln und bekannt machen. Dazu wird neben Veranstaltungen, auf denen alternative Konfliktlösungswege vorgestellt werden, auch eine gemeinsame Internetplattform erarbeitet.
Eine Streitentscheidung durch ein Gericht beendet einen Streit – allerdings oft nicht zur Zufriedenheit beider Parteien. Mediation und Schlichtung bieten hingegen die Möglichkeit, dass die Streitparteien gemeinsam zu tragbaren Lösungen gelangen und auf dieser Grundlage auch zukünftig vertrauensvoll zusammenarbeiten können. Diese Konfliktlösungswege sollen durch das Bündnis stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. „Selbst wenn es schon zu einem Rechtsstreit vor Gericht gekommen ist, kann die Auseinandersetzung immer noch einvernehmlich, beispielsweise unter Mitwirkung eines Güterichters, beigelegt werden. Unser Anliegen ist es, diese alternativen Streitschlichtungsangebote bekannter zu machen“, fasst Staatsminister Gemkow daher zusammen.
Mediation kann in vielen Situationen sinnvolles Mittel der Konfliktlösung sein. Beispiele sind Auseinandersetzungen über Forderungen und Streitigkeiten aus Verträgen, die häufig mit hohen Verfahrenskosten und langer Verfahrensdauer verbunden sind. Auch Konflikte zwischen der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat oder Mitarbeitern können mit der Mediation zur Zufriedenheit der Beteiligten gelöst werden.
„In einer Mediation oder Schlichtung gemeinsam eine zukunftsorientierte Lösung zu erarbeiten, ist effektiv und nachhaltig zugleich“, bringt es Wolfgang Topf, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, auf den Punkt. „Die Kooperation soll Unternehmen dazu ermutigen, alternative Wege in der Konfliktlösung einzuschlagen. Mit dem Sachverstand von Mediatoren findet sich oft eine schnelle und praktische Lösung.“
Die Geschäftsführung des Bündnisses rotiert jährlich zwischen den Bündnispartnern. Bis zum 31. Dezember 2017 führt die IHK zu Leipzig die Geschäfte. Ansprechpartnerin ist Frau Margitta Poppe, Justiziarin der IHK zu Leipzig und Leiterin der Geschäftsstellen der Mediations- und Schlichtungsstelle sowie des Schiedsgerichtes der IHK zu Leipzig.
Die Kooperationsvereinbarung über das Sächsische Bündnis zur Verbreitung alternativer Konfliktlösungsverfahren in Gesellschaft und Wirtschaft schließen:
das Sächsische Staatsministerium der Justiz vertreten durch den Justizminister Sebastian Gemkow als Schirmherr
die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig vertreten durch den Präsidenten Wolfgang Topf und den Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Hofmann
die Industrie- und Handelskammer Dresden vertreten durch den Präsidenten Dr. Günter Bruntsch und den Hauptgeschäftsführer Dr. Detlef Hamann
die Industrie- und Handelskammer Chemnitz vertreten durch den Präsidenten Franz Voigt und den Hauptgeschäftsführer, Hans-Joachim Wunderlich
die Handwerkskammer Dresden vertreten durch den Präsidenten Dr. Jörg Dittrich und den Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Brzezinski
die Handwerkskammer Chemnitz vertreten durch den Präsidenten Dietmar Mothes und den Hauptgeschäftsführer Markus Winkelströter
die Handwerkskammer zu Leipzig vertreten durch den Präsidenten Claus Gröhn und den Hauptgeschäftsführer Volker Lux
die Verbraucherzentrale Sachsen e. V. vertreten durch die Geschäftsführerin Andrea Heyer
Prof. Dr. Christian Berger, Universität Leipzig, Lehrstuhl Bürgerliches Recht als wissenschaftliche Begleitung
der Landesverband der öffentlich bestellten und vereidigten sowie qualifizierten Sachverständigen e. V. vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Dr. oec.-Ing. Wolfgang Vogel
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