Die Osteuropa- und Globalisierungsforscher in Mitteldeutschland können sich über eine weitere Förderzusage freuen: Unter Federführung des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) werden die Universitäten Leipzig, Halle und Jena, das Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle, das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien in Halle, das Frauenhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie und das GWZO Leipzig den Leibniz-WissenschaftsCampus „Eastern Europe - Global Area“ einrichten.
Die Leibniz-Gemeinschaft gab am vergangenen Freitag (18. März 2016) bekannt, dass sie sieben solcher regionalen Hochschulkooperationen in den kommenden vier Jahren mit insgesamt 7,5 Millionen Euro fördern wird – darunter auch das Leipziger Projekt.
Insgesamt hatten sich 28 Verbünde mit einer Antragssumme von mehr als 26 Millionen Euro um Förderung beworben. Bewilligt wurden 15 Vorhaben mit einem Finanzvolumen von knapp über neun Millionen Euro.
Der Leipziger LeibnizCampus steht in engem Bezug zum Centre for Area Studies und dem Forschungsprofilbereich „Globale Verflechtungen und Vergleiche“ der Universität Leipzig. Der Förderzeitraum reicht von 2016 bis 2019, mit einer Option auf Verlängerung um weitere vier Jahre.
Untersucht werden sollen die globalen Bezüge des östlichen Europa durch Migration, wirtschaftliche Verflechtungen, kulturellen Austausch und im Zuge politischer Integrationsprozesse. Die auf dem Campus zusammen wirkenden Wissenschaftler fragen danach, wie sich Gesellschaften des östlichen Europa in globalen Prozessen und Konflikten positionieren. Sie wollen neues Wissen über den akademischen Bereich hinaus bekannt machen. Und sie verbinden die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses mit internationalen und interdisziplinären Studiengängen, für die sie die in Mitteldeutschland vorhandene Expertise zum östlichen Europa bündeln. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Vermittlung von Forschungsergebnissen in Medien und in die breitere Öffentlichkeit.
„Nachdem wir erst im November vergangenen Jahres den Zuschlag für den Sonderforschungsbereich ‚Verräumlichungsprozesse unter Globalisierungsbedingungen’ erhalten haben, ist der erneute Erfolg in diesem Forschungsfeld natürlich besonders erfreulich“, sagt Prof. Dr. Matthias Schwarz, Prorektor für Forschung und Nachwuchsförderung der Universität Leipzig. „Es ist ein sehr wichtiger Teil unserer Profilierungsstrategie, eng mit den Partnern in der Region zusammenzuarbeiten und uns damit auch auf die kommende Exzellenzinitiative vorbereiten.“
Das Modell Leibniz-WissenschaftsCampus ist die Antwort der Leibniz-Gemeinschaft auf das oft bemängelte Nebeneinander von universitärer und außeruniversitärer Forschung im deutschen Forschungssystem. Leibniz-WissenschaftsCampi ermöglichen Leibniz-Einrichtungen und Hochschulen eine thematisch fokussierte Zusammenarbeit im Sinne einer gleichberechtigten, komplementären, regionalen Partnerschaft.
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