Die Tarifverhandlungen für die rund 14.000 Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten sind heute Nachmittag in Frankfurt/Main ohne Ergebnis vertagt worden. Die Deutsche Journalistinnen und Journalisten-Union (dju) in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert fünf Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro für alle festen und freien Tageszeitungsjournalisten.
Der stellvertretende ver.di-Vorsitzende, Verhandlungsführer Frank Werneke, kritisierte, dass der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) zum Verhandlungsauftakt kein Angebot vorgelegt hat: „Unsere Forderung liegt seit zwei Monaten auf dem Tisch, die Gehaltstarifverträge sind zum Ende des vergangenen Jahres fristgerecht gekündigt worden. Es ist enttäuschend, dass der BDZV anhand dieser Faktenlage kein Angebot beziffern kann. Das zieht die Tarifauseinandersetzung nur in die Länge. Die Kolleginnen und Kollegen brauchen wieder Anschluss an die allgemeine Tarifentwicklung. Während die Tarife in der Gesamtwirtschaft zwischen 2000 und 2015 um 36,2 Prozent angestiegen sind und die Inflation um 23,7 Prozent zulegte, gab es in den Tageszeitungsredaktionen nur 19,4 Prozent mehr Geld. Diese Entwicklung muss umgekehrt werden, auch um einer schleichenden Entwertung der journalistischen Arbeit in den Redaktionen entgegen zu wirken“, stellte Werneke klar.
Dies müsste eigentlich ein gemeinsames Ziel der Sozialpartner sein, so Werneke. Der BDZV denke aber offenbar in eine andere Richtung. So hätten die Verleger eine Verschlechterung der Berufsjahresstaffel als Thema in die Verhandlung eingebracht. „Die Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten erwarten zum nächsten Termin ein klares Signal für die Entwicklung ihrer Gehälter und Honorare“, machte Werneke deutlich.
Die Verhandlungen werden am 10. März in Frankfurt/Main fortgesetzt.
Weitere Informationen unter https://dju.verdi.de/geld/tarif-news
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