Naturschutzpraktiker fordern in einer Petition rasche und entschiedene Maßnahmen zur Stärkung der Instrumente des Naturschutzes. Laut Verfassung des Freistaates Sachsen ist der Schutz der Umwelt als Lebensgrundlage Pflicht. Doch die Artenmannigfaltigkeit in Sachsen schwindet dramatisch. Der NABU Sachsen schließt sich den Forderungen des Initiators der Aktion, Jens Weber aus dem Osterzgebirge, an und bittet alle Bürger, die ebenfalls die Aktion unterstützen wollen, die Petition zu unterzeichnen und bis zum 18. März 2016 an den NABU Sachsen zu senden.

Mehr als ein Drittel der in Sachsen einheimischen Tier-, Pilz- und Pflanzenarten sind als “gefährdet”, “stark gefährdet” oder “vom Aussterben bedroht” eingestuft. Eine entscheidende Trendwende ist nicht in Sicht, schon gar nicht die Erreichung des politischen Ziels, den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2020 zum Stillstand zu bringen. Inzwischen hat der Rückgang der Artenmannigfaltigkeit, insbesondere infolge von Lebensraumverlusten und -verschlechterungen, dramatische Ausmaße erreicht, auch und gerade in Sachsen. Weniger als ein Drittel der Lebensraumtypen und gerade mal ein Viertel der Arten von europäischer Bedeutung befinden sich hierzulande in einem “günstigen Erhaltungszustand”.

Zu den wichtigsten Akteuren für den Erhalt der biologischen Vielfalt gehören Naturschützer. Das wurde schon 2011 in einer vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft SMUL veröffentlichten “Analyse des ehrenamtlichen und privaten Naturschutzes in Sachsen” deutlich. Doch um aktiv werden zu können, müssen auch Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehört auch, dass die anhaltende Blockade entsprechender Förderrichtlinien beendet wird und dass bürokratische sowie finanzielle Hürden abgebaut werden. Konsequentes Handeln des Freistaates ist gefragt. Dringend notwendige Maßnahmen sind beispielsweise die Schaffung eines landesweiten Netzes von Naturschutzstationen und deren finanzielle Absicherung und die Wiedereinführung des Naturschutz-Vorkaufsrechtes bei landeseigenen Grundstücken.

Die Petition beginnt sofort. Unterschriftenlisten können unter http://www.NABU-Sachsen.de heruntergeladen werden. Die Unterschriftenlisten bittet der NABU bis zum 18.03.2016 (Datum des Posteingangs) an den NABU-Landesverband Sachsen, Löbauer Straße 68, 04347 Leipzig zu senden.

Am 19.03.2016 endet die Aktion. Auf dem an diesem Tag in Freiberg stattfindenden Naturschutztag werden letztmalig Unterschriften für die Petition gesammelt.

Die Petitionsunterlagen

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