Am 27. Januar erinnert Leipzig im Rahmen des internationalen Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz jährt sich an diesem Tag zum 71. Mal. Die Stadt Leipzig bittet auch in diesem Jahr alle interessierten Bürgerinnen und Bürger am 27. Januar an die Gedenkstätte Abtnaundorf (Theklaer Straße/Höhe Heiterblickstraße). Am 18. April 1945 wurde an dieser Stelle von Gestapo und SS eine Baracke des ehemaligen Außenkommandos des KZ Buchenwald mit 300 eingeschlossenen Häftlingen in Brand geschossen. Mehr als 80 von ihnen kamen dabei um oder starben später an ihren schweren Verletzungen.
Seit 1958 erinnert ein steinerner Obelisk an diese Gräueltat, die als “Massaker von Abtnaundorf” in die Dokumente des Nürnberger Militärtribunals einging. Hier beginnt 14 Uhr die Gedenkveranstaltung der Stadt Leipzig. Nach Ansprachen von Oberbürgermeister Burkhard Jung und Dr. Jiří Kuděla, Generalkonsul der Tschechischen Republik, und den Gebeten von Vertretern der Evangelischen und Katholischen Kirche sowie der Jüdischen Religionsgemeinde zu Leipzig werden Kränze niedergelegt und eine Schweigeminute gehalten. Der Chor der Förderschule “Johann-Heinrich Pestalozzi” Leipzig sorgt für die musikalische Umrahmung.
Für die Fahrt nach Abtnaundorf und zurück zum Neuen Rathaus stellt die Stadt kostenlos Busse bereit, die 13:30 Uhr am Haupteingang des Neuen Rathauses starten.
Zurück im Neuen Rathaus wird Oberbürgermeister Burkhard Jung gemeinsam mit Vertretern der Stadtratsfraktionen gegen 15 Uhr Kränze vor der Gedenktafel für die ermordeten Stadtverordneten in der Oberen Wandelhalle niederlegen. Im Anschluss wird in der Unteren Wandelhalle eine Ausstellung eröffnet, die zwei Themen zusammenführt. Zum einen werden die “Bilder des Willkommens” gezeigt. Insgesamt 1200 Menschen in Leipzig haben sich einer Initiative des Fotografen Gerd Eitzer angeschlossen, die in ihren Bildern ein symbolisches “W” für eine gelebte Willkommenskultur zeigen. Der zweite Teil der Schau ist geflüchteten Jugendlichen gewidmet, rund 400 von ihnen sind derzeit in Leipzig untergebracht. Ihre Kraft, ihre Wünsche, Hoffnungen und Ziele werden in der Ausstellung, die bis zum 3. Februar während der Öffnungszeiten des Neuen Rathauses besucht werden kann, thematisiert.
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