Die Arnold-Sommerfeld-Gesellschaft beschließt am Donnerstag, den 14. Januar, 18:00 Uhr, im Salon des Ariowitsch-Haus ihre Ausstellung "Jüdische Mathematiker und Physiker an der Universität Leipzig im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts" mit zwei interessanten Vorträgen zum Thema.
1. Dr. Alexander Rauch, Kulturhistoriker, ehem. Universität München, Wissenschaft im Banne des Rassenwahns – Jüdische Wissenschaftler im 3. Reich – eine historische Analyse
Der Vortrag beleuchtet die dem 3. Reich bereits sehr lange vorausgehende Entwicklung von Antisemitismus, Rassenideologie und der darauf folgenden Ausgrenzung jüdischer Leistungen im Deutschen Wissenschaftswesen. Er macht klar, worin die historischen Ursachen der Selbstaufgabe und der Machtlosigkeit der Universitäten dem NS-Regime gegenüber lagen. Mit anderen Worten: Wie lässt es sich erklären, dass gerade die intellektuelle Schicht Deutschlands dem “Rassenwahn” so willfährig gegenüber stand, bzw./oder selbst die scheinwissenschaftlichen Argumente dafür gestellt hat.
2. Dr. Manfred Braune, Jüdische Mathematiker (Felix Hausdorff, Leon Lichtenstein, Aurel Wintner) und Physiker (Felix Bloch, Rudolf Peierls, Eduard Teller) an der Universität Leipzig. Ein Portrait.
Mit diesem Vortrag erinnert die Arnold-Sommerfeld-Gesellschaft an die fruchtbare Forschungs- und Lehrtätigkeit, die die jüdischen Mathematiker Felix Hausdorff, Leon Lichtenstein und Aurel Wintner sowie die Physiker Felix Bloch, Rudolf Peierls und Eduard Teller an der Universität Leipzig leisteten. Er stellt die Schicksale der sechs Gelehrten dar mit einem Blick auf alle betroffenen jüdischen Mitbürger in Deutschland und später in Europa, die Opfer des nationalsozialistischen Rasenwahns wurden.
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