Der Senat der HGB hat in seiner letzten Sitzung am 13. Januar die Dringlichkeit eines akademischen Angebots für geflüchtete Design- und Kunst-Studierende erkannt. Betroffene, welche ihre künstlerische oder gestalterische Ausbildung aufgrund von Krieg und Flucht abbrechen mussten, sollen ihre akademische Qualifikation an der HGB fortsetzen können. Das Angebot soll nach Möglichkeit von Geflüchteten aus dem gesamten Bundesgebiet in Anspruch genommen werden können.

Das Rektorat der HGB hat dazu Rayan Abdullah, Professor für Typografie und stellvertretender Geschäftsführender Professor, mit der Gründung einer Arbeitsgruppe beauftragt, welche derzeit ein entsprechendes Konzept entwickelt und potentielle Partner und Unterstützer akquiriert. Rayan Abdullah stammt aus dem Irak und pflegt ein Netzwerk zu nach Deutschland geflüchteten Designern und Künstlern aus dem arabischen Raum. “Angesichts der Situation, dass wir bis zu 1 Million Flüchtlinge aus den Krisengebieten Irak, Syrien und Afghanistan dieses Jahr in Deutschland erwarten, möchte die HGB den geflüchteten Studenten, Absolventen, Dozenten aus den Bereichen Design und Kunst jeglicher Art die Möglichkeit bieten, sich mit uns an der HGB für den kreativen Wirtschaftsmarkt vorzubereiten und zu qualifizieren. Der Vorschlag, eine Design- und Kunsthochschule für Geflüchtete im Rahmen der HGB anzubieten, stieß bis jetzt auf unterschiedlichsten Ebenen auf ein positives Echo, da diese Idee eine sehr gute Integrationsmaßnahme birgt”, so Prof. Abdullah.

In der Aufnahme von Geflüchteten sieht die HGB gleichzeitig die große Chance, sich weiter in Richtung Transkulturalität zu öffnen, ihre Willkommenskultur für ausländische Studierende und Lehrende weiterzuentwickeln und die Internationalisierung der Lehre voranzutreiben. So handelt es sich bei dem Vorhaben um eine Gesamtinitiative der HGB, an der auch die Studierendenschaft aktiv und reflektierend beteiligt ist.

Die Initiative steht im Kontext von vielen Projekten und Aktivitäten aus der HGB mit Bezug zur aktuellen Situation, wie z.B. die Kooperation mit dem Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig für das Projekt “fremd” oder Pläne zu einer Ausstellung im Museum der Bildenden Künste zum Thema Flucht.

Weitere Informationen unter http://www.hgb-leipzig.de

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar