Alle Jahre wieder werden tausende Tiere nach dem Weihnachtsfest in den ohnehin überfüllten Tierheimen abgegeben oder einfach ausgesetzt. Viele von ihnen wurden gerade erst verschenkt. Doch wenn die Kinder das Interesses am neuen Mitbewohner verlieren, wenn das Tier streng zu riechen beginnt oder in die Stube pinkelt, dann soll es oft so schnell wie möglich wieder verschwinden.
Oft werden Tierhalter von den hohen Kosten überrascht, weil sie sich zuvor nicht ausführlich mit der der Tierhaltung beschäftigt haben. Neben Nahrung und routinemäßigen Tierarztbesuchen aufgrund von Impfungen und Kontrollen kann es sehr schnell sehr teuer werden, wenn der tierische Freund ernsthaft erkrankt. So muss ein Hundehalter bis zu 10.000 Euro bei einer Lebenserwartung des Tieres von ca 15 Jahren einplanen.
Volkmar Zschocke, tierschutzpolitischer Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion rät: “Tiere sind keine Ware, die man unter dem Weichnachtsbaum deponiert und danach in einen Schrank verfrachtet. Die Entscheidung für ein Haustier sollte gut überlegt sein, schließlich ist man etliche Jahre für das Wohl des Tieres verantwortlich. Das bedeutet, Kompromisse eingehen zu müssen, z.B. bei der Planung von Urlaubsreisen.”
Wer die Anschaffung eines Tieres reiflich überlegt, sollte die Finger von Tierkindern zweifelhafter Herkunft lassen. Hunde, Katzen, Schildkröten oder Vögel, die meist aus Osteuropa eingeschmuggelt wurden und auf Straßenmärkten feilgeboten werden, sind oft in einem sehr schlechten Zustand.
Zschocke warnt: “Wer sie kauft, hält eine regelrechte Qualzucht-Industrie am Laufen. Besser ist es, sich ein Tier im Tierheim auszusuchen. Da sollte die ganze Familie mit dabei sein. Allmählich wird es sich herausstellen, welches Tier am besten zu den neuen Herrchen und Frauchen passt. So leistet man einen Beitrag gegen Tierquälerei und wird sicher viele schöne Stunden mit dem neuen Mitbewohner erleben.”
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