Der Studierendenrat der HTWK Leipzig organisiert am 12. Dezember 2015 ab 14 Uhr eine Kundgebung in der Gustav-Freytag-Straße. Anlass sind die drei Demonstrationen, welche von rechtsradikalen Gruppierungen für diesen Tag angemeldet wurden und direkt vor der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur enden sollen.
“Wir finden es unbedingt nötig, sich diesen kruden, fremdenfeindlichen Vorstellungen entschieden zu widersetzen. Wenn Aufmärsche auch noch direkt vor unserer Haustür enden, gilt das umso mehr und wir wünschen uns rege studentische Beteiligung am Protest”, sagte Tom Sperschneider, Sprecher des Studierendenrats. “Es ist eine klare Provokation der rassistischen Akteur*innen, ihre Demonstrationszüge genau vor unserer Tür durchzuführen.”
“Wissenschaft und akademische Lehre leben von Vielfalt, Toleranz und Weltoffenheit. Ausgerechnet hier rassistische Meinungsmache stattfinden zu lassen, zeigt, wie sehr sich der öffentliche Diskurs in den letzten Monaten nach rechts verschoben hat.” ergänzt Martin Fuhrmann, ebenfalls Sprecher des Studierendenrats.
Ideelle Unterstützung bekommen die Studierenden auch von der Hochschulleitung. “Für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ist an unserer Hochschule kein Platz!”, so die Rektorin Gesine Grande in der Hochschulzeitschrift Podium vom 07. Dezember. Seit Kurzem beteiligt sich die HTWK an der landesweiten Initiative “Weltoffene Hochschulen gegen Fremdenfeindlichkeit”.
“Als Teil einer international ausgerichteten Hochschule sehen wir es als unsere Pflicht an, uns gegen rassistisches und menschenfeindliches Gedankengut zu stellen.”, kommentiert Cornelia Günther, Referentin für Hochschulpolitik im Studierendenrat. “Es werden eben nicht sogenannte besorge Bürger demonstrieren, vielmehr haben wir es mit einem faschistischen Aufmarsch zu tun. Den unrealistischen Forderungen nach einer ‘unpolitischen’ Studierendenvertretung, die uns in den letzten Tagen erreichten, kann ich nur erwidern, dass Fremdenfeindlichkeit die Menschenrechte verletzt und dass unser Auftrag der Förderung staatsbürgerlichem Verantwortungsbewusstseins im Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetzt steht.”
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