Der VW-Skandal um manipulierte Abgaswerte hat nun auch Sachsen erreicht. Im kommenden Jahr verlieren alle 600 Leiharbeiter von VW in Zwickau ihre Jobs. Für Dr. Gerd Lippold, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, ist das die Folge von nicht nachhaltigem Handeln von Wirtschaft und Staat: "Der Abgas-Skandal ist ein Beispiel für unternehmerisches Handeln, das für kurzfristige Vorteile langfristige Risiken in Kauf nimmt. Letztlich hat sich VW selbst schwer geschadet und wird Verluste in Milliardenhöhe verkraften müssen. Auszubaden haben es als Erstes die Leiharbeiter. Sie sind die Schwächsten in der Hierarchie des Konzerns. Dies ist ein Armutszeugnis für den Volkswagen-Konzern, an dem die öffentliche Hand mit mehr als zehn Prozent beteiligt ist."
“Der VW-Skandal macht deutlich, welche Risiken die Sächsische Staatsregierung mit ihrer einseitig auf ‘Leuchttürme’ orientierten Unternehmensansiedlungs- und Wirtschaftsförderstrategie eingegangen ist. Taumelt ein Branchenriese, leidet der gesamte Wirtschaftsstandort mit seiner Vielzahl kleiner Zulieferern.”
Für Lippold gibt es zu einer konsequenten Orientierung an Nachhaltigkeitszielen keine Alternative: “Der VW-Abgasskandal sollte Anlass sein, künftig durch eine grüne Wirtschaftspolitik für Sachsen solche Fehlentwicklungen zu verhindern. Damit Unternehmen stärker in die ökologisch-soziale Modernisierung investieren, muss der Freistaat mit seiner Förderpolitik dafür sorgen, dass jene, die nachhaltig wirtschaften, die Umwelt schützen und langfristig orientiert handeln, gestärkt werden. Wir brauchen Nachhaltigkeitskriterien bei staatlicher Innovations- und Wirtschaftsförderung. Neben Energie- und Ressourceneffizienz, hohen Sozial- und Umweltstandards müssen auch Grundsätze der Unternehmensethik endlich berücksichtigt werden.”
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