Der Cinémathèque Leipzig e.V. ist heute mit dem Kinopreis des Kinematheksverbundes 2015 im Bereich Kino und Gesellschaft für unser herausragendes Programm und unser kontinuierliches Engagement für eine anspruchsvolle und vielfältige Kinokultur in Deutschland gewürdigt wurden. Der Kinopreis wurde heute, am 4. Dezember 2015, im Rahmen des diesjährigen Bundeskongresses der Kommunalen Kinos im Filmmuseum Potsdam vergeben.
Aus der Begründung:
Cinémathèque in der naTo, Leipzig
“Ästhetisch wach und politisch verantwortungsbewusst” – so versteht sich die Cinémathèque Leipzig. Diese Position spiegelt sich in Filmreihen wie “Mythos Freiheit: Gefängnis und Demokratie” oder “Avantgarde ist keine Strömung” wider. Besonders hervorzuheben sind die Monatsprogrammkarten, die ungewöhnlich und ansprechend gestaltet sind.
Geschäftsführerin Angela Seidl: “Wir freuen uns sehr über diese wunderbare und offizielle Anerkennung unserer Arbeit. Alle hier arbeiten mit Überzeugung und Herzblut, wie auch unsere Kollegen. Das Kino ist für uns ein Ort des Filmgenusses, aber auch eine Stätte der Begegnung und der lebendigen Kommunikation um aktuelle Auseinandersetzungen. Wir wollen mit unserer Arbeit etwas bewegen, sowohl in unserem Publikum, als auch außerhalb. Wir sind überzeugt, dass Kino das kann.”
Die Bewerber waren vor allem Kommunale Kinos, die zum Teil schon seit den 1970er-Jahren existieren und sich seither beständig der Filmkultur widmen. Sie zeigen thematische Filmreihen und umfangreiche Retrospektiven, laden ein zu Gesprächen mit Filmkünstlern, veranstalten Symposien und Festivals, zeigen Stummfilme mit Live-Begleitung und übernehmen Aufgaben der medialen Bildung. Die Kommunalen Kinos werden von den Kommunen und Ländern unterstützt, teilweise allerdings mit alarmierend geringen Mitteln, so dass ohne die Mithilfe von Ehrenamtlichen und Cineasten die Programmarbeit in dieser Qualität nicht realisiert werden könnte.
Eine Jury aus unabhängigen Mitgliedern der Kinobranche wählte die Preisträger aus. Dabei gab es in diesem Jahr keine festgelegten Preiskategorien und -abstufungen. Die Jury entschied, das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro unter einer größeren Anzahl von Kinos aufzuteilen, um die Kommunen auf die Qualität und Wichtigkeit der von ihnen geförderten Kinos hinzuweisen. In ihrer Begründung heißt es: “Mit diesen Preisen verbindet die Jury die Hoffnung, dass die Kommunalverwaltungen – so eng auch die finanziellen Möglichkeiten erscheinen mögen – die engagierte Arbeit ihrer nichtgewerblichen Kinos besser wertschätzen und ihnen mehr finanzielle Unterstützung für die qualitätvolle Arbeit zukommen lassen.”
Ingesamt vergab die Jury je drei gleichwertig dotierte Preise in Höhe von 2.000 Euro in den Rubriken “Kino und Filmgeschichte”, “Kino und Bildung” sowie “Kino und Gesellschaft”. Sieben Preise zu je 1.000 Euro wurden vergeben in der Kategorie “Kino und Kommunikation vor Ort”. Damit würdigte die Jury programmatische Schwerpunkte in der Kinoarbeit, die den zentralen Aufgaben kultureller Filmarbeit entsprechen: Pflege von Filmgeschichte, Filmvermittlungsarbeit, soziales und politisches Engagement sowie die Wahrnehmung der infrastrukturellen Funktion eines Kinos in seiner Umgebung.
Die Cinémathèque dankt ihren zahlreichen Partnerinnen und Partnern, die dazu beitragen, das Programm so vielseitig zu machen, wie es ist. Der Verein wünscht sich, dass es auch 2016 so weitergeht.
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