Am 16. Dezember 2015 ist die Netzaktivistin und Publizistin Anke Domscheit-Berg im Rahmen der öffentlichen Studium-generale-Ringvorlesung zu Gast an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Um 17.15 Uhr spricht sie im Hörsaal G119 (Geutebrück-Bau, Karl-Liebknecht-Straße 132, 04277 Leipzig) über „Gläserner Staat oder gläserner Bürger – Wohin entwickelt sich die Demokratie?“
„Der transparente, partizipative Staat wird von vielen Bürgern gewünscht, ist aber nirgendwo auf der Welt Realität“, meint Anke Domscheit-Berg, die Referentin an diesem Abend: „Dennoch zeigen viele Entwicklungen im In- und Ausland, dass ein gläserner Staat möglich ist – und vorteilhaft!“ Nicht immer, so die Netzaktivistin, lege der Staat freiwillig Belege seines Handelns offen. Manchmal werde Transparenz durch Leaking, Volksabstimmungen oder vor Gericht erzwungen. „Dabei macht ein transparenter, partizipativer Staat Demokratie demokratischer“, ist Domscheit-Berg sicher.
Wer sich mit Transparenz im digitalen Zeitalter befasst, kommt nicht umhin, sich auch mit dem Wert der Privatsphäre zu beschäftigen. Anke Domscheit-Berg skizziert in ihrem Vortrag die Grenzen zwischen einem Recht auf Information und dem Recht auf Privatsphäre. Die Publizistin schreibt zu Fragen rund um die digitale Gesellschaft und Geschlechtergerechtigkeit. Aktuell gründet sie mit ihrem Mann, Transparenzaktivist Daniel Domscheit-Berg, ein Unternehmen im Umfeld der Breitbandversorgung mit einem offenen Geschäftsmodell. Davor war sie Director Government Relations bei Microsoft Deutschland und hat für die Beratungsunternehmen McKinsey und Accenture gearbeitet.
Unter dem Titel „Demokratie – Wer hält die Fäden in der Hand?“ laden die HTWK Leipzig und die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) wöchentlich einen Referenten nach Leipzig, um einen kritischen Blick auf die Demokratie zu werfen. Ist die Demokratie in der Krise? Wieviel Wahlmüdigkeit verträgt sie, wieviel Lobbyismus, wieviel Globalisierung und welches Maß an Meinungsfreiheit? Dabei wird nicht nur auf die eigene Nation, sondern auch auf internationale Entwicklungen fokussiert.
Die öffentlichen Ringvorlesungen finden noch bis 27. Januar 2016 jeweils mittwochs von 17:15 bis 18:45 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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