Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat heute im Rahmen eines Empfangs den Kommunalpolitikern der ersten Stunde für ihr mutiges Engagement beim Aufbau der Demokratie im Freistaat Sachsen gedankt: "Das, was man damals brauchte, war der Mut, in unbekanntes Terrain loszumarschieren, und die Zuversicht, dass man den Weg irgendwie meistern wird", erklärte Tillich im Dresdner Albertinum an die Anwesenden gewandt. "Sie haben auf die Friedliche Revolution die friedliche Umgestaltung unseres Landes folgen lassen."
Die Kommunen waren Ausgangspunkt für die Entmachtung der SED und den Aufbau des Freistaats Sachsen nach der Wiedervereinigung. In den Jahren der Friedlichen Revolution bildeten sich zahlreiche Runde Tische und Bürgerbewegungen.
Bereits am 1. April 1990 gründeten engagierte Bürger sowie alte und neue Kommunalpolitiker den Sächsischen Städte- und Gemeindebund. Mandats- und Amtsträger kamen damals aus der Mitte der Bevölkerung, waren zum Großteil hoch ambitionierte politische Neulinge.
“Wichtig ist, dass jeder Politiker die Leidenschaft hat, gemeinsam mit anderen Bürgern zu gestalten, auf Expertenrat zu hören und Kritik nicht abzuweisen. Diese Leidenschaft spüre ich immer wieder, wenn ich mit Kommunalpolitikern spreche”, so Tillich. “Aber es ist bei aller Leidenschaft eine Grenze erreicht, wenn die Kritik der Mitbürger unsachlich wird, wenn Bürgermeister, Landräte und ihre Mitarbeiter in Versammlungen niedergeschrien werden und sie Morddrohungen erhalten.” Der Ministerpräsident: “Wie will man dann junge Menschen davon begeistern, das Erbe der Verantwortungsgeneration anzutreten? Herrschaft des Volkes, durch das Volk, für das Volk, das heißt: miteinander reden und miteinander gestalten.”
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