Die Jungen Liberalen (JuLis) Leipzig begannen ihren gestrigen Kreiskongress mit Vorstandswahlen, aus denen der 26-jährige Arzt Rudi Ascherl als Kreisvorsitzender hervorging. Zu seinen Stellvertretern wurden Rouven Raabe und Ole Siemen gewählt. Anschließend wurden inhaltliche Anträge beraten. Mit großer Mehrheit sprachen die JuLis sich dagegen aus, den 2017 in Leipzig stattfindenden kleinen evangelischen Kirchentag aus städtischen Mitteln zu fördern. Ascherl begründete dies auch mit der finanziellen Situation der Stadt Leipzig: "Diese Finanzspritze wäre nicht nur bezüglich der Trennung von Staat und Kirche zu hinterfragen, sondern würde auch ein grelles Licht auf die verfehlte Prioritätensetzung des Stadtrats werfen. Wenn Mittel in dieser Höhe lockergemacht werden können, sollten sie vorrangig in die Sanierung von Schulen oder den Bau von KiTas investiert werden."
In der Asyldebatte forderten die JuLis mehr Ehrlichkeit auf allen Seiten und unterstrichen die Bedeutung des Asylrechts als humanitäre Pflicht. Die Stadt Leipzig könne in diesem Zusammenhang die Unterbringung deutlich verbessern. Insbesondere müsse diese wirklich dezentral stattfinden, also durch die Anmietung einzelner Wohnungen statt ganzer Wohnblocks. “Wir möchten die räumliche Trennung von geflüchteten Menschen und den bereits hier Lebenden verhindern”, so Ascherl.
In einem weiteren Beschluss bekräftigten die JuLis, dass aus ihrer Sicht weder “Pegida” noch irgendeiner der lokalen Ableger mit liberalen Werten vereinbar sei. Die Haltung der sächsischen FDP und ihrer Kreisverbände bedauerten die JuLis, da sie gesellschaftspolitisch rückständig wirke – auch in Sachsen. JuLis-Vorsitzender Ascherl erklärte, volkstümliche bis offen rechte Tendenzen würden dem Anspruch einer liberalen Partei nicht gerecht. “Wir wollen progressive Politik machen”, schloss Ascherl.
Die JuLis Leipzig sind eine politische Jugendorganisation, die liberale Politik mitgestaltet. Ihre Mitglieder setzen sich in der FDP und vielen anderen gesellschaftlichen Strukturen für freiheitliche Lösungsansätze aktueller und drängender Probleme ein.
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