Die Stadt Leipzig sucht Leipziger Bürger, die als Gastfamilie "unbegleitete minderjährige Ausländer" (umA) in ihrer Familie aufzunehmen möchten. Ziel ist es, den Jugendlichen ein familiäres Umfeld zu bieten, so dass sie gut in Leipzig ankommen und einen erfolgreichen Start in Schule und Ausbildung haben.
Derzeit sind 353 (Stand 11.11.) junge Flüchtlinge in Leipzig untergebracht. Es sind überwiegend männliche Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren. Sie werden zunächst vom Amt für Jugend, Familie und Bildung in Obhut genommen, erhalten einen Vormund und werden nachfolgend in Hilfen zur Erziehung bei Jugendhilfeträgern vermittelt. “In der Regel haben wir es mit umgänglichen und zielstrebigen Jugendlichen zu tun, die sehr integrationsfähig sind”, sagt Dr. Nicolas Tsapos, Leiter des Amtes für Jugend, Familie und Bildung. “Dennoch ist es für uns eine große Herausforderung, für sie das passende Zuhause zu finden.”
Auf einem Informationsabend können sich potenzielle Gasteltern mit der aktuellen Situation und den an sie gestellten Erwartungen vertraut machen.
Termin: 1. Dezember, 17:30 Uhr
Ort: Oberlichtsaal der Stadtbibliothek
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Voraussetzung bei den Gastfamilien, die auch Paare, Lebensgemeinschaften und Einzelpersonen sein können, ist ein stabiles soziales Netz. Alle Familienmitglieder sollten bereit sind, sich auf den Jugendlichen einzulassen, der aufgrund seiner Erfahrungen eine große Selbstständigkeit mitbringt, aber gleichzeitig durch traumatische Erlebnisse sehr betreuungsintensiv sein kann. Toleranz und Einfühlungsvermögen im Umgang mit Jugendlichen und deren sozialer Herkunft, Nation und Religion sollten vorhanden sein. Dazu kommt Zeit, um dem Jugendlichen Zuwendung und Geborgenheit zu geben, sowie die Betreuung zu gewährleisten.
Das Amt für Jugend, Familie und Bildung sucht zudem Immobilien, in denen Wohngemeinschaften eingerichtet werden können. Bereits seit Jahresbeginn werden Wohngruppen für die Betreuung aufgebaut bzw. Plätze in vorhandenen Wohngemeinschaften eingerichtet. Bis zum Jahresende entstehen so insgesamt knapp 200 dauerhafte Betreuungsplätze.
Keine Kommentare bisher