"Barrierefreiheit und Inklusion sind für das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig seit vielen Jahren wichtige Themen. Maßnahmen, um barrierefrei in eine Einrichtung zu gelangen und sich dort orientieren zu können, sind ein erster Schritt. Ein weiterer ist die inhaltliche Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen." Mit diesen Worten eröffnete heute Dr. Volker Rodekamp, Direktor des Museums, die Präsentation der jüngsten Ergebnisse hinsichtlich der Barrierefreiheit in der Ständigen Ausstellung im Alten Rathaus am Tag des Weißen Stocks.
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB) wurden taktile Karten vom Stadtmodell entwickelt, die blinden und sehbehinderten Gästen einen inhaltlichen Zugang zu diesem besonderen Exponat ermöglichen. Auf vier Transparentreliefs mit kontrastreichem farbigem Unterdruck können Ausschnitte des historischen Leipzigs ertastet werden.
Zentraler Orientierungspunkt auf allen Kartenausschnitten ist der Markt mit dem Alten Rathaus, an den sich jeweils der südliche, östliche, nördliche und westliche Teil des Stadtmodells anschließt. Tastbar sind 43 der wichtigsten historischen Gebäude sowie Plätze, Gartenanlagen und die Innenstadt umgebenden Gewässer mit ihren Mühlen. Die Legende erläutert Details in Blindenschrift und Großdruck. So wird auch blinden und sehbehinderten Menschen ein virtueller Rundgang durch Leipzig um das Jahr 1822 möglich.
Der tatkräftigen Unterstützung der Kreisorganisation Leipzig des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen e.V. ist es zu danken, dass die taktilen Karten des Stadtmodells im Alten Rathaus genau auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe zugeschnitten sind.
Durch das Tieferlegen des Stadtmodells sowie die offene Gestaltung mit Glaswänden werden auch kleinere Besucher und Menschen im Rollstuhl eingeladen, sich das historische Stadtmodell zu erschließen.
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