Computerphilologie, Dronen, 3D - moderne Technologien und Methoden sind seit Jahrzehnten Standard bei der Erforschung altägyptischer Texte oder der Dokumentation von Ausgrabungen. Es gibt Software, die Ergänzungsvorschläge zu antiken Texten auf zerstörten Schriftrollen macht, Objekte werden mit 3D-Scannern digital gespeichert oder Computer können Zitate erkennen. Auf diesem Feld sind die Altertumswissenschaften, allen voran die Papyruskunde, Vorreiter. Vom 4. bis 6. November befasst sich an der Universität Leipzig die Konferenz "Altertumswissenschaften in a Digital Age: Egyptology, Papyrology and Beyond" mit diesem Thema.
Etwa 35 internationale Experten und Nachwuchswissenschaftler werden in Leipzig zusammentreffen, um neue Technologien vorzustellen und in zwei Workshops Perspektiven von 3D-Scans und der Online-Aufbereitung antiker Texte zu diskutieren. Themen der Vorträge sind unter anderem eine Hieroglyphen-App, digitale Entzifferung von Papyrushandschriften, Eingabe der verschiedenen antiken Schriften nach modernen Standards, Verlinkung großer Datenmengen und Darstellung von Gräbern in 3D. Es wird auch der Frage nachgegangen, wie Hard- und Software in die akademische Ausbildung einbezogen werden und was die Gesellschaft für den Schutz von Kulturgütern tun kann.
“Wir freuen uns, dass viele renommierte Forscher, aber vor allem auch Doktoranden nach Leipzig kommen werden, um ihre Projekte vorzustellen”, sagt Franziska Naether von der Leipziger Ägyptologie. Monica Berti vom Lehrstuhl für Digital Humanities ergänzt: “Eine Konferenz mit unseren vier zentralen Fragestellungen hat es so bisher noch nicht gegeben. Da werden strategische Weichstellungen für die Zukunft getroffen.” Beide Wissenschaftlerinnen organisieren die Veranstaltung gemeinsam.
“Durch die immer größer werdenden Datenmengen stellt sich die Frage der Langzeitarchivierung. Dies kann nur eine nationale Aufgabe im Zusammenschluss mit internationalen Partnern sein”, betont Naether. Diesem Aspekt widme sich der Abendvortrag von Felix Schäfer aus Berlin am 4. November um 18:15 Uhr im Hörsaal 8. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist frei. Eine Anmeldung ist nur erforderlich bei Teilnahme an den Workshops.
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