Kultusministerin Brunhild Kurth hat heute (28. Oktober 2015) bei ihrem Besuch an der Oberschule Apollonia von Wiedebach in Leipzig die Bedeutung des "Herkunftssprachlichen Unterrichts" für Schüler mit Migrationshintergrund unterstrichen. "Die von den Schülern mitgebrachten Herkunftssprachen sind Teil ihrer Identität - Wurzeln, die wir nicht einfach abtrennen dürfen", so Kurth.
Die Ministerin verwies darauf, dass derzeit 50 Lehrer an 99 Schulen in Sachsen herkunftssprachlichen Unterricht in 15 verschiedenen Sprachen anbieten. “Wissenschaftliche Untersuchungen und die Praxis zeigen, die Pflege der Muttersprache trägt dazu bei, dass die Schüler schneller die deutsche Sprache lernen”, erklärte Kurth. Darüber hinaus betonte sie: “Für unsere Schulen ist die Mehrsprachigkeit ein kultureller Reichtum, der zum gegenseitigen Verständnis beiträgt”, erklärte Kurth. Der herkunftssprachliche Unterricht wird an allen Schularten und in drei Arten angeboten: als zweite Fremdsprache, als Unterricht am Nachmittag zur Förderung von Zwei- und Mehrsprachigkeit und im Rahmen von Ganztagesangeboten und Arbeitsgemeinschaften.
Die 15 unterrichtenden Herkunftssprachen sind:
Russisch, Vietnamesisch, Arabisch, Portugiesisch, Spanisch, Polnisch, Bulgarisch, Griechisch, Türkisch, Armenisch, Persisch/DARI, Japanisch, Chinesisch, Ukrainisch und Ungarisch.
Die Ministerin hat heute am DaZ-Unterricht der Oberschule Apolonia von Wiedebach in Leipzig teilgenommen und sich mit den Lehrern über die schulische Integration in der Praxis ausgetauscht. Die Schule hat derzeit 480 Schüler, die in 22 Klassen lernen. Rund 30 Prozent der Schüler haben einen Migrationshintergrund. Herkunftsländer dieser Schüler sind beispielsweise Syrien, Polen, Russland, Irak, Vietnam, Türkei, Ukraine, Algerien, Rumänien, Griechenland, Kosovo, Kasachstan, Venezuela, Ungarn, Italien, USA, Taiwan, Mexiko, Portugal. Weitere Informationen sind abrufbar unter: http://www.sn.schule.de/~ms55l/
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