Die Landesdirektion Sachsen wird Asylbewerber vorübergehend in der Turnhalle auf dem Gelände der Westsächsischen Hochschule Zwickau unterbringen. In Abhängigkeit von der Zahl der in den nächsten Stunden und Tagen neu in Sachsen eintreffenden Asylbewerber wird die Belegung im Verlaufe des bevorstehenden Wochenendes oder zum Anfang der kommenden Woche beginnen. Insgesamt sollen bis zu 250 Asylbewerber in der Notunterkunft, die sich direkt auf dem Campus der Hochschule am Zwickauer Scheffelberg befindet, ein Quartier erhalten.
Gegenwärtig werden am Unterbringungsort die erforderliche soziale und medizinische Betreuung, der Wachdienst sowie die Verpflegung für neu ankommende Asylbewerber vorbereitet. Betreuer vor Ort wird das Deutsche Rote Kreuz sein.
Hintergrund der Notunterbringung in Zwickau ist der unverändert hohe Zustrom von Asylbewerbern nach Sachsen. Die in den letzten Wochen und Monaten immer wieder erweiterten Kapazitäten der Erstaufnahmeeinrichtung sind permanent im Grenzbereich beansprucht. Gegenwärtig ist täglich ist mit dem Eintreffen von bis zu 300 neuen Asylbewerbern in Sachsen zu rechnen. Hinzu kommen weitere Neuankömmlinge, die in Ungarn zunächst gestrandet waren, dann nach München per Zug gereist sind und nun von dort aus weiter in die Bundesländer verteilt werden.
In den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres hat der Freistaat Sachsen mehr als 14.500 Asylbewerber neu aufgenommen, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 4900. In den letzten Wochen hat sich die Dynamik des Zugangs noch einmal deutlich erhöht. Allein im Juli sind mehr als 4.000 neue Asylbewerber nach Sachsen gekommen. Die Erstaufnahmeeinrichtung ist momentan mit mehr als 8500 Asylbewerbern belegt. Zur Vermeidung von Obdachlosigkeit nimmt die Landesdirektion Sachsen daher die kurzfristig verfügbaren Unterbringungsmöglichkeiten auf dem Campus der Zwickauer Hochschule in Anspruch.
Der Studienbetrieb wird in Zwickau wie geplant ab Ende September ohne Einschränkungen beginnen. Durch die Stadt Zwickau werden für die Sportvereine und -gruppen, die derzeit die Scheffelberghalle nutzen, Ausweichmöglichkeiten gesucht.
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