Am 1. und 2. Oktober findet zum zweiten Mal die Technologietransfer-Konferenz für Lebenswissenschaften "bionection" statt. Das Biotechnologisch-Biomedizinische Zentrum (BBZ) der Universität Leipzig gestaltet gemeinsam mit dem Biotechnologischen Zentrum der Technischen Universität Dresden die diesjährige Konferenz mit: Um die Kräfte im Bereich Lebenswissenschaften zu bündeln, ist der Sächsische Biotechnologietag in die "bionection" integriert. Er gilt als Leistungsschau der sächsischen Biotechnologie in Forschung, Wirtschaft und verwertbaren Anwendungen. Nach Dresden im vergangenen Jahr findet die Tagung nun in der Leipziger BIO CITY statt.
Die “bionection” hat das Ziel, transferfähige Projekte aus exzellenter Forschung für potenzielle Wirtschaftspartner vorzustellen und Kooperationen zwischen Industrie und akademischer Forschung zu fördern. Mit den Themenschwerpunkten Diagnostik, Medizintechnik, Veterinärmedizin, Zelltherapien und Wirkstoff-Suche und -Design deckt die Konferenz ein breites Spektrum aktueller Forschungsthemen aus den Life Sciences ab. “Wissenschaftlern bietet sich an zwei Tagen die Möglichkeit, ihre innovativen transferfähigen Ideen in verschiedenen Themen-Panels und Kurz-Präsentationen potenziellen Industriepartnern vorzustellen”, sagt BBZ-Geschäftsführerin Dr. Svenne Eichler. Die begleitende Poster-Session, diverse interaktive Workshops und Unternehmenspräsentationen ermöglichten eine intensive Vernetzung und das Anbahnen von Kooperationen zwischen Akademie und Industrie. Besonders wichtig seien hierfür auch die vor der Veranstaltung organisierten Gespräche zwischen potenziellen Partnern.
Wissenschaftler aus Deutschland und der Schweiz stellen in der vom BBZ organisierten Session zur Grundlagenforschung “GPCR-Biotechnologie für strukturelle und pharmazeutische Forschung” ihre neuesten Ergebnisse aus dem Forschungsbereich der Proteinklasse der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCR) vor. Mit diesem Format wird der Sächsische Biotechnologietag in diesem Jahr in die Transfer-Tagung integriert. GPCR besitzen eine herausragende Bedeutung insbesondere für die Kommunikation zwischen Zellen und Organen im menschlichen Körper. Etwa ein Drittel aller auf dem Markt befindlichen Medikamente wirken an diesen Proteinen.
“Wir haben drei international renommierte Experten der GPCR-Forschung eingeladen, die innovative Strategien zu der schwierigen Herstellung dieser extrem empfindlichen Eiweiße entwickelt haben”, berichtet Norbert Sträter, Professor für Strukturanalytik von Biopolymeren am BBZ und wissenschaftlicher Leiter dieser Session. “Dabei werden die Proteine im Reagenzglas statt in der lebenden Zelle produziert oder sie werden durch der Evolution nachempfundene Techniken für die Forschung stabilisiert”, erläutert der Wissenschaftler weiter. Darüber hinaus werden neue Methoden für die Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen vorgestellt.
Die “bionection” richtet sich an Wissenschaftler, Technologietransferexperten und kleine bis mittelständische Unternehmen. Die Veranstaltung, zu der etwa 200 Teilnehmer erwartet werden, soll sachsenweit und darüber hinaus als Transferplattform für Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt werden. Der Länderfokus der diesjährigen Konferenz liegt auf Polen und soll die Kooperationsanbahnung in Richtung Osteuropa verstärken. Ein Workshop zum Thema Internationalisierung und der Erfahrungsbericht eines polnischen Unternehmens greifen diesen Fokus inhaltlich auf.
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