Vom wissenschaftlichen Modellprojekt zum fest verankerten Baustein in der Stadtverwaltung: Die Koordinierungsstelle Gesundheit, bislang als Forschungsprojekt an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) angesiedelt, wurde nun in das Gesundheitsamt der Stadt Leipzig integriert. "Mit der ‚Koordinierungsstelle kommunale Gesundheit' wollen wir die Gesundheitschancen aller Bürgerinnen und Bürger Leipzigs, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft oder Einkommen nachhaltig verbessern und Gesundheitsförderung als Querschnittsaufgabe in der Kommune verankern", erklärt Dr. Regine Krause-Döring, Leiterin des Gesundheitsamts der Stadt Leipzig, das Anliegen des Projekts.
Als Aufgaben hat sich die Koordinierungsstelle gesetzt Vereine, Kindertagesstätten, Seniorenbüros und andere Akteure zu beraten und mit ihnen gemeinsam auf ein breites Gesundheitsangebot in den Stadtteilen hinzuarbeiten. Daneben sollen die ressortübergreifende Zusammenarbeit zwischen Kommunalpolitik, Krankenkassen und Gesundheitsakteuren gestärkt werden und Förderstrukturen für stadtteilbezogene Gesundheitsinitiativen geschaffen werden.
Um gesundheitsförderliche Aktionen und (Mikro-)Projekte in den Leipziger Stadtteilen finanziell zu unterstützen, wurde der Verfügungsfonds Gesundheit eingerichtet. In den Fonds zahlen verschiedene Krankenkassen – derzeit die AOK PLUS und die IKK classic – ein. “Dass verschiedene Krankenkassen auf kommunaler Ebene zusammenarbeiten und sich auf ein gemeinsames unbürokratisches Procedere einigen, ist deutschlandweit derzeit noch kein Standard. Genau eine solche Zusammenarbeit ist im kommunalen Kontext sehr zielführend und ausdrücklich Intention des neuen Präventionsgesetzes”, sagt Michael Hoffmann, Fachbereichsleiter Gesundheitsförderung der AOK PLUS.
Der Übergabe der Koordinierungsstelle geht ein langjähriges Engagement der HTWK-Forschungsgruppe “Soziales und Gesundheit” im Bereich kommunale Gesundheitsförderung voraus. Bereits 2009 hatte die Arbeitsgruppe modellhaft einen Gesundheitsladen im Leipziger Osten eröffnet. Hier wurden lokalen Akteure vernetzt und mit kultursensiblen Angeboten auf eine Verbesserung der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger hingearbeitet. Mit Projektende wurde der Gesundheitsladen 2012 wieder geschlossen. In Fortführung der Erfahrungen aus dem Leipziger Osten wurde das Modellprojekt “Koordinierungsstelle Gesundheit” gestartet. Hier wurde nun mit Unterstützung der Stadt Leipzig und der AOK PLUS erprobt, wie gesundheitsförderliche Unterstützungsstrukturen sowohl auf Ebene der Stadtverwaltung als auch auf Ebene von Leipziger Stadtteilen nachhaltig etabliert werden können. “Im Rahmen von Modellvorhaben können wir innovative Ansätze erproben und diese wissenschaftlich evaluieren. Um erfolgreiche Projekte über ihren Modellcharakter hinaus fortzuführen, braucht es starke Partner, damit vielversprechende Ansätze nicht untergehen. Dass es uns bereits während der Projektlaufzeit gelungen ist, die Koordinierungsstelle Gesundheit dauerhaft im Gesundheitsamt der Stadt Leipzig zu verankern, freut uns außerordentlich”, so Prof. Astrid Sonntag, Leiterin der Arbeitsgruppe “Soziales und Gesundheit” an der HTWK Leipzig. Die Arbeitsgruppe wird die Koordinierungsstelle kommunale Gesundheit auch weiterhin wissenschaftlich begleiten.
Weitere Informationen zur Koordinierungsstelle kommunale Gesundheit unter http://www.gesundes-leipzig.de.
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