In der Frage der Unterbringung von Flüchtlingen mahnt Oberbürgermeister Burkhard Jung eine deutlich engere Zusammenarbeit von Behörden auf Bundes-, Landes und kommunaler Ebene an. "Wir brauchen bessere Abstimmungen und einen kürzeren Informationsaustausch, um die Unterbringung der tausenden von Menschen, die bei uns Zuflucht und Schutz suchen, zu verbessern", sagte Jung. Vor allem aber brauche es Ehrlichkeit und Verlässlichkeit in der Abstimmung.
“Was in gemeinsamen Gremien besprochen wird, muss gelten, und was dort nicht besprochen wird, kann hinterher nicht aus dem Hut gezaubert werden.” Es bedürfe zwingend des regelmäßigen und verbindlichen Gesprächs zwischen den Verantwortlichen des Freistaats und den Kommunen vor Ort, um gemeinsam Lösungen zu finden.
Eine Unterbringung von mehr als 400 Menschen in der Ernst-Grube-Halle halte er für eine absolute Notlösung. “Hier kann der Freistaat besser sein”, sagte Jung. Die Stadt Leipzig wolle so lange wie irgend möglich darauf verzichten, Flüchtlinge in Turnhallen unterzubringen. Und auch das Land habe in Leipzig geeignete Liegenschaften, wie beispielsweise das ehemalige Kinderkrankenhaus in der Oststraße, die sich deutlich besser zur Unterbringung von Flüchtlingen eigneten. Durch den räumlichen Zuschnitt sei die Klinik geradezu ideal, um Privatsphäre und die Versorgung zu gewährleisten.
Jung bedankte sich bei den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und für die spontanen Spenden. “Wir alle sind aufgefordert, diesen Menschen zu helfen, ihnen die Hand zu reichen und ihnen eine sichere Bleibe und wieder eine Perspektive zu geben”, sagte Jung.
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