Die Initiative Leipzig korrektiv gedenkt am 2. August 2015 den im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma. Die Veranstaltung beginnt 14 Uhr und findet am Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma am Schwanenteich statt.
Der 2. August 1944 war der traurige Höhepunkt des Völkermordes an den Sinti und Roma. An diesem Tag wurde der Abschnitt BIIe im Konzentrationslager Auschwitz geräumt und die 2897 noch verbliebenen Sinti und Roma in den Gaskammern ermordet. Allein in Auschwitz starben zwischen Februar 1943 und August 1944 19300 in diesem Abschnitt gefangene Menschen. Insgesamt fielen hunderttausende Sinti und Roma den Nazis zum Opfer.
Unter anderem in Polen wird der 2. August darum als Gedenktag begangen. Auch das Europaparlament hat den 2. August im April diesen Jahres als Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma anerkannt. Die Initiative Leipziger korrektiv fordert, dass auch die Bundesrepublik diesen Beispielen folgt.
Im Rahmen des Gedenkens am 2.8. in Leipzig wird eine Vertreterin der Gedenkstätte für Zwangsarbeit in Leipzig über das Schicksal von Sinti und Roma in den KZ-Außenlagern in Leipzig sprechen. Zudem wird die Lebenssituation von Sinti und Roma in der Gegenwart thematisiert werden.
Aus der Mitte unserer Gesellschaft werden Roma zu tausenden abgeschoben. In ihn Herkunftsländern des Westbalkan erwartet sie Ausgrenzung und Diskriminierung. Mit der Erklärung von Bosnien, Mazedonien und Serbien zu sogenannten “sicheren Herkunftsstaaten” zeigt die schwarz-rote Bundesregierung, dass sie nichts aus der Geschichte gelernt hat. Denn vor allem in Deutschland erwächst aus dem nationalsozialistischen Genozid an Sinti und Roma eine große Verantwortung, die sich nicht nur in einer würdigen Erinnerungskultur und einem entschiedenen Vorgehen gegen Rassismus gegen Sinti und Roma in all seiner Bandbreite niederschlagen muss, sondern auch in einer aktiven Unterstützung der Verbesserung der Lebenssituation von Roma in ganz Europa!
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