Die Bundesregierung hat Pläne für eine einheitliche Ausbildung für Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege vorgelegt. Dazu erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, Susanne Schaper: Es ist nicht zielführend, die Trennung der Pflegeausbildungen in Altenpflege sowie Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege vollständig beizubehalten. In der Altenpflege erweisen sich zunehmend Qualifikationen aus der Krankenpflege als unerlässlich. Umgekehrt werden in der Krankenpflege verstärkt Qualifikationen aus der Altenpflege unentbehrlich.
Bei den vorliegenden Eckpunkten der Bundesregierung zu einer generalistischen Ausbildung kommt die Spezialisierung auf Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege jedoch zu kurz. Deshalb schlage ich zwei gemeinsame Ausbildungsjahre sowie ein Spezialisierungsjahr vor. Pflegerisches Handeln beschränkt sich nicht darauf, krankheitsbedingte Einschränkungen zu kompensieren. Gesundheitsförderung und Prävention gehören genauso dazu wie Beratung, Anleitung und Schulung von Kranken und Pflegebedürftigen und ihnen nahestehenden Menschen.
Immer größer wird die Sorge um die pflegerische Versorgung der Zukunft. Im Krankenhäusern wurden in den letzten Jahren eher Stellen abgebaut, obwohl die Zahl der Patientinnen und Patientinnen stieg. Die Einführung der Fallpauschalen (DRGs) führt zu kürzeren Verweildauern im Krankenhaus. Die Folge ist eine enorme Arbeitsverdichtung. In der Altenpflege sieht die Situation nicht besser aus: Die Arbeitsbelastung ist enorm, die Bezahlung schlecht. Immer weniger Menschen entscheiden sich daher dafür, einen Pflegeberuf zu ergreifen. Es ist höchste Zeit, dieselben attraktiver zu machen: Mehr Personal, gute Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung sind überfällig. Auch eine umfassende und hochwertige Pflegeausbildung kann die Attraktivität der Pflegeberufe steigern und dadurch dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
Vorschläge der Fraktion Die Linke zur Reform der Pflegeausbildungen im Überblick:
1. Integration der Pflegeberufe zu einer dreijährigen dualen Ausbildung mit einheitlicher Grundausbildung, anschließender Schwerpunktsetzung und unterschiedlichen Berufsabschlüssen
2. Für ein gutes Qualifikationsniveau aller Pflegeberufe!
3. Durchlässigkeit zwischen den Pflegeberufen und innerhalb des Bildungssystems erhöhen
4. Berufliche Weiterqualifizierung für spezielle oder neue Handlungsfelder ausbauen
5. Die Pflegeausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz gestalten
6. Ausbildung an Hochschulen: Sinnvoll abgegrenzte Studiengänge schaffen
7. Ausbildungskapazitäten sichern und über eine Ausbildungsumlage solidarisch finanzieren
8. Perspektiven für erweiterte Handlungsfelder schaffen – Neuordnung der Gesundheitsberufe vorantreiben
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