In Leipzig arbeiten 38.088 Menschen ausschließlich in Minijobs. Hinzu kommen 11.354 Personen die nebenberuflich einem Minijobs nachgehen, weil ansonsten das Einkommen nicht zum Leben reicht. Diese Beschäftigen wünschen sich in erster Linie ein Einkommen, das den Lebensunterhalt deckt. 174.562 Personen arbeiten in Vollzeit mit einer stetig zunehmenden Arbeitsverdichtung. Daraus folgt ein erhöhtes Krankheitsrisiko der Beschäftigten aus psychischen und physischen Gründen. Arbeitszeitverkürzung ist wichtig für die Gesundheit der Beschäftigten.

Laut Statistik der Arbeitsagentur sind im April 2015 über 5 Millionen Menschen arbeitslos oder müssen ihr Gehalt durch Sozialleistungen aufstocken lassen. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt sieht auf der einen Seite so aus, dass diejenigen die Arbeit haben sich völlig erschöpfen und auf der anderen Seite Menschen immer länger arbeitslos bleiben und die Chance auf Arbeit abnimmt. Die Linke meint: Im Leben von Männern und Frauen muss gleichermaßen und gleichberechtigt viel Zeit sein für erstens Erwerbsarbeit, zweitens Familienarbeit, drittens politische Einmischung und gesellschaftliches Engagement und viertens Weiterbildung und Muße. Sie fordert eine 35-Stundenwoche. Kürzere Arbeitszeiten sind wichtig, um Beruf und Familie zu vereinbaren.

Die Diskussion soll u.a. klären:
Welche Auswirkung hat die Arbeitszeitverkürzung auf die Gehälter?
Welche Auswirkungen haben Modelle der Arbeitszeitverkürzung auf die Anzahl der Arbeitsplätze?
Wie und von wem soll/kann die Arbeitszeitverkürzung finanziert werden?
Was tut die IG-Metall um die von ihren Mitgliedern gewünschte Arbeitszeitverkürzung umzusetzen?

Referenten:
Stephan Krull, Vorsitzender der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen
Bernd Kruppa, 1. Bevollmächtigter der IG-Metall Leipzig

Moderation:
Jens Herrmann-Kambach, freigestellter Betriebsrat, Gemeinschaftsbetriebsrat LVB, ver.di

Montag, 8. Juni 2015, 18:00 Uhr, Liebknecht-Haus (Dachgeschoss) , Braustraße 15

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