Die Nachbarschaftsgärten in Lindenau laden zum 11. Freiflächensalon am 20. Juni ab 14:00 Uhr ein und starten eine Petition für deren Erhalt. Der Großteil der Nachbarschaftsgärten wurde an einen privaten Immobilienentwickler verkauft. Der neue Besitzer will im nächsten Jahr beginnen die Flächen nebst Tiefgarage zu bebauen. Den Nachbarschaftsgärten droht damit, wie so vielen Zwischennutzungskonzepten in Leipzig und anderen Großstädten, das baldige Aus. Der Verein hat daher VertreterInnen der Leipziger Politik, der Stadtverwaltung und andere Akteure eingeladen, über den bereits gefassten Stadtratsbeschluss zum Erhalt der Fläche Stellung zu beziehen.
Die Nachbarschaftsgärten sind seit mehr als einem Jahrzehnt fester Bestandteil im Leipziger Stadtbild. Sie haben enorm zum positiven Image des Leipziger Westens beigetragen, sind Aushängeschild für eine nachhaltige Stadtentwicklung und wichtiger sozialer Treffpunkt. “Der Zuzug junger Familien im Leipziger Westen in den letzten Jahren ist enorm. Gleichzeitig fehlt es hier an ausreichend Grünflächen und Spielplätzen. Die Gärten werden von vielen Menschen als Rückzugsort geschätzt – nicht nur von uns Gärtnern. Auch der benachbarte Buchkindergarten nutzt einen Teil der Fläche und die Fahrrad- und Holzwerkstatt sind ein fester Bestandteil im Viertel. Hier werden bei einem Kaffee viele Kontakte geknüpft, die Projekte im und außerhalb des Stadtteils vorantreiben.” meint Karla Müller, Vorstandsmitglied der Nachbarschaftsgärten.
Aus diesem Grund rufen die NutzerInnen der Nachbarschaftsgärten in einer Petition dazu auf, diesen grünen Rückzugsort auch in Zukunft zu bewahren: “Vor einem Jahr hat der Stadtrat die Verwaltung dazu aufgefordert, ein Prüfergebnis zum Erhalt der Nachbarschaftsgärten vorzulegen. Dieser Stadtratsbeschluss muss nun endlich Folgen haben”, fordert Andreas Kundt, Vorsitzender des Nachbarschaftsgärten e.V. “Wir fordern die Stadtverwaltung Leipzig, in Person von Oberbürgermeister Burkhard Jung und Dorothee Dubrau, Bürgermeisterin für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr dazu auf, den Stadtratsbeschluss von Juli 2014 umzusetzen und die erfolgreiche Zwischennutzung zu verstetigen, um damit den Nutzerinnen und Nutzern des Gartens und dem gesamten Leipziger Westen die Chance zu geben ihr soziales und ökologisches Engagement fortzusetzen”, so Kundt weiter.
Konkret fordert der Verein, dass die Gärten in ihrem heutigen Umfang weiterbestehen. Flächen sollen als Grünfläche umgewidmet und nicht mehr als Bauland deklariert werden. Darüber hinaus ist der bereits begonnene Beteiligungsprozess zur Zukunft der Gärten weiter zu intensivieren, um mit allen beteiligten Akteuren eine langfristige und nachhaltige Lösung zur Sicherung der Fläche zu entwickeln.
“Der Erhalt der Gärten wäre ein starkes Signal für den Respekt gegenüber bürgerschaftlichem Engagement und einer behutsamen Stadtentwicklung. Innerstädtisches Grün ist wesentlicher Bestandteil einer integrierten und nachhaltigen Stadt “, so Kundt abschließend.
Aus diesem Anlass laden die Nachbarschaftsgärten zum 11. Freiflächensalon ein. Dieser findet am 20. Juni ab 14:00 auf der Gartenfläche in der Josephstraße 27 statt. Neben Essen und Trinken gibt es ein buntes Programm für Kinder, Live-Musik und vieles mehr. Ab 16:00 Uhr lädt der Nachbarschaftsgärten e.V. zum Gartengespräch ein. Mit VertreterInnen aus der Leipziger Politik, der Stadtverwaltung und anderen Akteuren wird über die Zukunft der Gärten diskutiert.
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