Zur Berichterstattung in den letzten Tagen anlässlich der gewalttätigen Ausschreitungen am letzten Freitag in Leipzig erklärt Monika Lazar, Leipziger Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/ Die Grünen: Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich lehne Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung ab und auch der Vorfall am letzten Freitagabend in Leipzig ist nicht zu rechtfertigen. Selbstverständlich müssen diese Geschehnisse zügig rechtsstaatlich verfolgt und aufgeklärt werden.
Aber was jetzt die Presseberichterstattung daraus macht, kann ich nur als grotesk bezeichnen!
In den letzten Tagen wird in einem Umfang und in einem Stil darüber berichtet, die suggeriert, Leipzig befinde sich im Kriegszustand und Connewitz sei das “Zentrum der Finsternis” und dort würde seit Jahren Anarchie herrschen.
Da fühle ich mich, als ob ich in einem Paralleluniversum lebe.
Seit Jahren wohne ich selber in Connewitz unweit des Polizeipostens. Die Anschläge auf den Polizeiposten habe ich nicht nachvollziehen können und verurteilt.
Ich fühle mich in meinem Wohnumfeld und in meinem Stadtteil sehr wohl und nicht verängstigt. Auch herrschen dort keine anderen Gesetze. Ich wohne bewusst und gern dort und bin über die vielfältige alternative Szene und auch über die linke Subkultur sehr froh.
Auch in den aktuellen Auseinandersetzungen mit den Legida-Demonstrationen bin ich froh, in Leipzig zu leben. Im Gegensatz zu Dresden, wo es kaum kontinuierlichen relevanten Gegenprotest gab und gibt, funktioniert das seit Januar 2015 in Leipzig zum Glück sehr gut.
Selbst bei den letzten Legida-Kundgebungen und Demos waren immer viele Menschen auf der Straße auf Seiten von NoLegida, die friedlich und lautstark ihren Protest äußerten. Dies ist auch dank einer ausgeprägten alternativen Szene in Leipzig so.
Daran könnte sich auch der sächsische Innenminister Ulbig ein Beispiel nehmen, anstatt Interviews zu geben, die nur von Unkenntnis zeugen.
Daher lade ich Minister Ulbig zu einem Rundgang durch Connewitz ein, um sich persönlich ein Bild vom Stadtteil zu machen und offenbar vorhandene Ängste abzubauen.
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