Wer Rehe mag, mag keine Wölfe und wer Wölfe mag, schert sich nicht um Rehe - damit ist in Anlehnung an eine Sachverständigenaussage (M. Wölfl, Bayerisches Landesamt für Umwelt) im Grunde der Gegensatz zwischen Naturschützern und Jägern auf den Punkt gebracht. Die Schafhalter sind bei dieser Auseinandersetzung unbeteiligt, sind aber die eigentlichen Betroffenen, denen geholfen werden muss, indem Schutzmaßnahmen unbürokratisch erfolgen.
Die Jägerseite hat jüngst ein Positionspapier vorgelegt, befürchtet massive Zunahmen der Wölfe, zweifelt den Populationsbegriff an, hält den Erhaltungszustand der Wölfe für besser als gedacht und geht so weit, die gezielte Vergrämung und den Abschuss von Wölfen zu fordern.
Kathrin Kagelmann, Sprecherin der Fraktion Die Linke für ländliche Räume: Wir müssen auf der Hut sein und sollten aufgeregter Stimmungsmache nicht auf den Leim gehen. Die Entwicklung der Wolfspopulation in Deutschland ist positiv, aber der hohe europaweite Schutz ist nach wie vor gerechtfertigt. Das vorbildliche Wildmonitoring in Sachsen überwacht professionell die Entwicklung der Population – wichtig wäre eine schnellere bundeslandübergreifende Abstimmung und Bekanntgabe der Ergebnisse. Die Menschen wollen wissen, wo der Wolf ist, um Ungewissheit durch Fakten ersetzen zu können.
Dr. Jana Pinka, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke: Ein bundeslandübergreifendes Forschungsprogramm, das europäische Erfahrungen mit dem Wolf zusammenträgt und Erkenntnisse zu Verhalten und Schadensprävention verdichtet, wäre wünschenswert. Die Grenzen und Möglichkeiten der naturschutzrechtlichen Gesichtspunkte müssen dringend bundesweit einheitlich beantwortet werden, auch dies sollte ein solches Forschungsprogramm beinhalten.
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