Ein Antrag der Fraktion Die Linke zur Sexualbildung an sächsischen Schulen wurde heute mehrheitlich vom Sächsischen Landtag abgelehnt. "Diese Debatte gehört zunächst nicht in den Plenarsaal, sondern mindestens in den dafür zuständigen Fachausschuss", erklärt Patrick Schreiber, Mitglied des Arbeitskreises für Schule und Sport der CDU-Landtagsfraktion und Vorsitzender des Ausschusses für Schule und Sport.
Schreiber kritisierte die ideologische Sichtweise des Antrages: “Es ist nicht Aufgabe der Linken, Schülern, Eltern und Lehrern vorzuschreiben, wie die Sexualerziehung von Kindern an Sachsens Schulen zu erfolgen hat.” Es ist zwar wichtig, in der Schule Akzeptanz und Toleranz für unterschiedliche Lebensmodelle und sich gewandelte Rollenbilder zu vermitteln, dies geschehe aber nicht, in dem in Frage gestellt werde, dass es die Geschlechter Mann und Frau gebe. “Zunächst einmal ist es das Recht und die Pflicht der Eltern, über die Erziehung ihrer Kinder zu entscheiden”, so Schreiber. Sexualität gehöre zu allererst in die Intim- und Privatsphäre.
Der CDU-Schulpolitiker warnt davor, Schüler, Eltern und Lehrer zu überfordern: “Keinem Kind könne in der vierten Klasse zugemutet werden, sich für eine sexuelle Orientierung zu entscheiden.” Schreiber warnt vor Diskussionen wie in Baden-Württemberg. “Wir sprechen hier von einer gesamtgesellschaftliche Aufgabe, in der sich der Respekt vor Einzelmeinungen gebietet”, so Schreiber. Toleranz lasse sich nicht verordnen.
Schreiber verweist auf den sich derzeit in der Überarbeitung befindlichen Orientierungsrahmen. Nach diesem werden im Unterricht Schüler zu Toleranz gegenüber verschiedenen sexuellen Orientierungen und Verhaltensweisen angehalten und sie altersgerecht mit biologischen, ethischen, kulturellen und sozialen Fragen vertraut gemacht. Nichtsdestotrotz überarbeitet das Sächsische Kultusministerium den Orientierungsrahmen für die Familien- und Sexualerziehung und plant in diesem Jahr seine Veröffentlichung.
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