Nachdem gestern über 400 Beschäftigte der Deutschen Post AG die Arbeit niedergelegt hatten, traten in den heutigen Morgenstunden erneut hunderte Postmitarbeiter in den Ausstand. Weil auch in der 5. Verhandlungsrunde keinerlei Bewegung der Arbeitgeberseite zu verzeichnen war, hat ver.di zu weiteren Warnstreikaktionen aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert eine Arbeitszeitverkürzung von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich.
“Mit ihrer Verweigerungshaltung schürt die Arbeitgeberseite den Konflikt und trägt allein die Verantwortung dafür, wenn Kunden auf ihre Sendungen warten müssen” sagte ver.di-Sprecher Andreas Wiedemann heute zu den fortgesetzten Streikaktivitäten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Es sei schwer zu erklären, weshalb bei Rekordbilanzen und exorbitanten Managereinkünften die Beschäftigten den Gürtel enger schnallen sollen. Auch wäre das Verhalten der Arbeitgeberseite gegenüber den Streikenden eines DAX 30-Unternehmens unwürdig. In vielfältiger Weise würden das Streikrecht angegriffen und Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte unterlaufen, so Wiedemann weiter.
An den bundesweiten Warnstreikaktionen beteiligen sich Beschäftigte in den Post-Niederlassungen in Erfurt, Dresden, Leipzig, Zwickau Halle und Magdeburg. Von den Arbeitskampfmaßnahmen betroffen ist die Zustellung von Brief- und Paketsendungen.
Die Verhandlungen werden am 01./02. Juni in Berlin fortgesetzt.
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