Die Stadt Leipzig hängt mit den Schulneubauten den Kinderzahlen hinterher - ja. Das ist die in Leipzig verursachte Misere, an der die Stadtverwaltung arbeitet. Den Unterrichtsausfall hat die Stadt Leipzig jedoch nicht zu verantworten. Dies ist verantwortungslos und ein ignorantes Versäumnis der Landespolitik.
Dazu Katharina Krefft, Fraktionsvorsitzende und schulpolitische Sprecherin der Fraktion: “Der jetzt vom Landesschülerrat in die Öffentlichkeit gebrachte Vergleich von Unterrichtsausfall in Sachsen zeigt: Leipzig ist im Vergleich besonders stark betroffen und nimmt eine traurige Spitzenreiterfunktion ein. Hinzu tritt nicht von ungefähr die Schulabbrecherquote in Leipzig, die bundesweit mit Abstand am höchsten ist, und durchgehend zwischen 3 und 5 % höher als der sächsische Landeswert lag. Das kann kein Zufall sein. Dem Landesschülerrat ist zu danken, dass er diese Tatsache öffentlich gemacht und den Skandal in die öffentliche Diskussion gestellt hat. Auch wir, die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, haben bei der Bildungspolitischen Stunde im Leipziger Stadtrat mehrfach auf unsere verheerende Situation in Leipzig hingewiesen.
Hier wird die Zukunft von jungen Menschen bewusst, also bei voller Kenntnis der Situation an Schulen, auf unverantwortliche Weise verspielt. Diesen jungen Menschen wird letztlich zugemutet langfristig die Verantwortung für ihre schwierige Bildungskarriere zu übernehmen.
Dem Kultusministerium liegen all diese Statistiken seit langem vor, ohne dass sich aufgrund der Datenerhebung etwas wirklich geändert hätte.
Im Leipziger Bildungsreport sind alle Zahlen nachzulesen: Im Schuljahr 2013/14 fielen in Leipzig 38.601 Unterrichtsstunden außerplanmäßig aus, hinzu kommen 5.604 Unterrichtsstunden welche planmäßig ausfielen. Wobei ‘planmäßiger Ausfall’ begrifflich irreführend ist. Denn so genannte planmäßige Ausfallstunden entstehen dann, wenn Schulen nicht genügend Lehrer(-stunden) für ihren Stundenplan einstellen konnten oder wenn die Räumlichkeiten vor Ort nicht ausreichen. Dieser planmäßige Ausfall betrifft die Förderschulen, also die Schulen an denen Kinder mit einem besonderen Förderbedarf lernen und betrifft damit die Schulen, ohnehin die geringsten Chancen gegeben sind, einen Abschluss zu erreichen.
Dem Sächsischen Kulturministerium und der Landesregierung ist zu sagen: Kostenkalkül ist in Bildungsfragen eine gefährliche Milchmädchenrechnung. Zu viele Lehrer gibt es nicht!”
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